ENDLICH GEFUNDEN
Mit diesem Schreiben habe ich mich vor ein paar Jahren auf die Suche gemacht.
Brigitte Betzel-Haarnagel, 2005
Brigitte Betzel-Haarnagel
Hallo liebe Leser dieser Zeilen, falls Ihnen jemand mit dem Namen xxxxx bekannt sein sollte - bitte leiten sie meinen Brief weiter.
Ich bin auf der Suche nach meinen beiden Halbbrüdern und wende mich an Sie, mit ein bisschen Hoffnung, dass Sie vielleicht möglicherweise wissen, wo sich meine Brüder heute befinden, oder dass Sie vielleicht sogar selber mit ihnen verwandt sind.
Meine Brüder und ich haben dieselbe, leibliche Mutter, die in zweiter Ehe mit meinem Vater Heinrich Betzel verheiratet war.
Seit meinem 5. Lebensjahr weiß ich von der Existenz meiner Brüder und es vergeht kein Tag, an dem ich nicht an sie denke.
Da ich nun inzwischen selber 52 Jahre alt bin, wird für mich ein Kontakt immer dringender, vor allem vor dem Hintergrund, weil ich meinen Brüdern mitteilen möchte, dass unsere Mutter sie nicht freiwillig verlassen hat.
Der Vater der Kinder hat sie, nach der Scheidung (laut Scheidungsunterlagen eine sehr traurige Ehe) von unserer Mutter, in der Kriegszeit weg genommen und sie ohne das Einverständnis ihrer Mutter, in einer anderen Familie untergebracht.
Bis zur Einschulung meiner Brüder hat unsere Mutter, auch später zusammen mit meinem Vater, immer wieder verzweifelt versucht, Kontakt zu den Jungs zu bekommen, was immer verhindert wurde.
Später hat sie es aufgegeben, weil sie wusste, dass die Kinder sich nicht mehr an sie erinnern würden.
Ein Leben lang hat sie um ihre Söhne geweint und hätte wenigstens gerne gewusst, wie es ihnen geht und wie sie aussehen.
Auch durch diesen Schmerz ist unsere Mutter schwer krank geworden und im Alter von 62 Jahren verstorben.
Die Namen meiner Brüder sind:
Werner xxxxx geboren in Frankfurt am Main am 09.01.1940
Albert xxxxx geboren in Frankfurt am Main am 17.04.1941
Der Vater war der Zimmermann
Wilhelm xxxxx wurde 1.12.1912 in Heidelberg geboren
Damals Gefreiter der Feldeinheit 15697 B
Die Ehe wurde am 19.11.1939 in Frankfurt geschlossen
Die Ehe wurde am 14.12.1943 in Frankfurt geschieden
Dessen Mutter war
Karoline Pauline xxxxx geborene xxxxx
Die Mutter war Elsa Auguste Betzel geborene xxxxx gesch. xxxxx
Geb. 22.2.1920
Die Familie wohnte nach der Eheschließung in Frankfurt am Main.
Mehr Informationen habe ich leider nicht. Ich hatte mich nie getraut, bei meinen Eltern nach zu fragen, weil ich unsere Mutter nicht noch mehr verletzen wollte. Ihr Leben war eine einzige Katastrophe, an der sie von Geburt an keine Schuld hatte.
Sollten Sie ein Teilchen für dieses Puzzle für mich haben, wäre ich Ihnen sehr dankbar, wenn Sie diesbezüglich Kontakt mit mir aufnehmen würden.
Gerne dürfen Sie mein Schreiben auch weiterleiten, falls es dazu dienen könnte, etwas zu meiner Suche in Erfahrung zu bringen.
Ich danke Ihnen, dass Sie meine Zeilen gelesen haben.
Mit freundlichem Gruß
Brigitte Betzel-Haarnagel
Juli 2005
Nach Silvester 2004 wurde es in mir plötzlich ganz zwingend dringend, endlich an mein Ziel zu kommen, meine Brüder zu finden. Dringender als in den Jahren zuvor. Es war, als ob mich nun eine Kraft, außerhalb von mir selber antrieb, nun nicht mehr auf zu hören mit meiner Suche. So gingen in diesem Jahr 220 Briefe / Emails auf den Weg im In und Ausland. Ca. 35 Anrufe tätigte ich zusätzlich.
Obwohl ich niemals im Leben, egal warum und wofür, im Fernsehen auftreten wollte, wandte ich mich nun sogar an den Pfarrer Jürgen Fliege. Die Redaktion teilte mir allerdings mit, dass sie keine neuen Anfragen mehr aufnehmen könnten, da die Nachfrage die Leistungsfähigkeit der Sendung weit überschreiten würde. Ich stehe also nicht alleine da, mit dem Wunsch, unbekannte Verwandte finden zu wollen und kann sehr gut nachvollziehen, wie viel Sehnsucht und Hoffnung bei den Menschen, die ihre Suche über einen Fernsehsender versuchen, die treibende Kraft ist.
Viele der Suchenden sind mit Sicherheit, genau so wenig wie ich, Menschen, die gerne in der Öffentlichkeit und im Mittelpunkt stehen und trauen sich nur aus großer, seelischer Not, diesen Weg zu nehmen.
Immer mal wieder in all den Jahren zuvor, startete ich die Suche. Schrieb Briefe, führte Telefonate, die immer erfolglos blieben. Es gibt diesen Nachnamen , auch wenn er ungewöhnlich, doch sehr häufig hier im Land.
Vier Jahre lebte und arbeitete ich als junge Frau sogar in Heilbronn. Ging durch die Strassen, sah Männern ins Gesicht, immer in der Hoffnung, irgendeine Ähnlichkeit zu meiner Mutter zu erkennen. So wage konnte ich mich erinnern, dass früher bei uns zu Hause darüber geredet wurde, dass Albert und Werner in die Nähe von Heilbronn gebracht wurden, als kleine Jungs, während der Kriegszeit.
So manches Mal dachte ich voller Trauer, meine Brüder sind inzwischen nicht mehr am Leben und ich habe mich nicht genug angestrengt, die beiden Männer mit meinen bisherigen Bemühungen zu finden. In meiner Phantasie ging ich den ganzen Erdball entlang, kreuz und quer, immer hoffend, eine Eingebung zu bekommen, wo ich zielorientiert suchen könnte.
Seit ich wusste, dass ich zwei Brüder habe, liefen diese in meinen Gedanken immer neben mir her. Ohne Körper und Gesichter, nur mit dem verschwommenen Aussehen, von dem Foto, das unsere Mutter ihr Leben lang hütete. Zwei kleine, niedliche Jungens in kurzen Pumphöschen, der Kindermode der damaligen Zeit.
Ich sehnte mich nach meinen großen Brüdern und malte mir immer wieder in meinen Gedanken aus, wie es wäre, würden wir alle zusammen leben können. Wie stolz wäre ich, eine kleine Schwester zu sein und sicher würde mich niemand mehr schlecht behandeln, weil meine großen Brüder mich beschützen würden.
Oft stand ich vor ihrem Foto und fragte in Gedanken, wo seid ihr, warum kommt nicht ihr nicht zu uns? Ich wollte nach ihren Händen greifen und sie fest halten, berühren.
Die Vergangenheit
In Deutschland war noch immer Krieg und aus den wagen Erzählungen unserer Mutter wusste ich, dass der Kindesvater, ihr damaliger Ehemann, fordernd vorschlug, die Buben für eine Zeitlang, zu Leuten aufs Land zu bringen, in eine etwas sichererer Gegend, als Frankfurt es damals war, in der Nähe von Heilbronn. In Frankfurt war es schon lange nicht mehr sicher, für niemanden. Wohl nur sehr, sehr halbherzig stimmte unsere Mutter diesem Vorschlag zu. Außerdem versuchte unsere Mutter, den Lebensunterhalt für sich und ihre Kinder zu verdienen. Teilweise arbeitete sie als Bedienung, wo es noch etwas zum Bedienen gab, sie trug Post aus, auch während des Fliegeralarms und später arbeitete sie in der Küche bei den Amerikanern. Das konnte ich aus vorhandenen Unterlagen, die mein Vater ordentlich in einem Ordner aufbewahrt hatte, heraus lesen.
Als Albert geboren wurde, war unsere Mutter gerade 21 Jahre alt, als Werner kurz danach ankam, war sie 22 Jahre alt. Meine Brüder wurden als Kriegskinder geboren, ich dann erst viel später, als Nachkriegskind. Wir wurden alle Drei in eine, für Kinder, sehr ungünstige, schwere Zeit hinein geboren.
Unsere Mutter war damals eine sehr hübsche, junge Frau, noch Lebens unerfahren, die in ihrer Ehe Liebe und Geborgenheit suchte, die ihr erster Mann ihr nicht geben konnte oder wollte.
Eine sehr schwierige Zeit, für alle Menschen. Noch schwieriger, mit Mutters trauriger Vorgeschichte.
Als sie 1920 zur Welt kam, lebte ihre hübsche, und auf einem Foto sehr sympathisch aussehende, Mutter nur noch 14 Tage. Sie starb an Kindbettfieber. Starb an dem Mangel der Hygiene, Mangel an Ruhe nach der Entbindung, an der medizinischen Unterversorgung dieser Zeit.
Der Vater unserer Mutter besaß eine, zu der damaligen Zeit, beachtliche Gärtnerei in Frankfurt Sachsenhausen. Alle Familienmitglieder mussten mit anfassen, so früh dies vom Verständniss her möglich war.
Meine kleine Mutti kam als winziges Baby in eine sehr liebevolle Pflegefamilie. Wurde von ihrem Vater dort im Alter von vier Jahren wieder herausgeholt. Sie war nun alt genug zum arbeiten. Salat putzen, Gemüse sauber machen, Kräutersträußchen binden. Die passende Arbeit für kleine Kinderhändchen, die es verdient hätten, liebkost und gestreichelt zu werden.
Schlagartig fehlte die Liebe und Wärme der Familie, die dieses Kindchen vier Jahre lang begleitete. Die älteren Geschwister gaben ihr die Schuld am Tod der Mutter. Immer hatte Mutters Gesicht einen Ausdruck von ewigem, schlechtem Gewissen, dass ihr schon damals eingeredet wurde, solange ich denken kann.
Mehrmals konnte sie unbemerkt weg laufen aus der Gärtnerei und fand irgendwie immer den Weg, in den Stadtteil, indem die ehemalige, von ihr ein ganzes Leben lang geliebte, Pflegefamilie lebte. Die Pflegemutter musste das arme, kleine Mädchen immer wieder zurück, zum Vater, bringen. Für eine angemessene Kindheit war in diesem Lebensumfeld kein Raum für das kleine Kind.
So früh wie möglich verließ unsere Mutter ihre Familie und die Arbeit in der Gärtnerei, um als Haushaltshilfe etwas zu lernen und unabhängig zu werden, von ihrem Vater.
In der ersten Stelle bekam sie ab und an eine Tafel Schokolade geschenkt als Belohnun für ihren Fleiß, etwas ganz besonderes für die junge Frau. Diese Zuwendung tat ihr gut, gab Ihr endlich etwas Anerkennung und Dank.
Dann lernte sie irgendwann, mit ungefähr 18 Jahren, den Vater meiner Brüder kennen. Ein gut aussehender, großer, stattlicher, schwieriger, sehr dominanter Mensch, der auch damals schon dem Alkohol oft reichlich zu sprach. Sie hoffte, auf eine harmonische Familie und dass sie so alt werden kann und endlich ein liebevolles, beständiges zu Hause für sie entstehen würde.
Letztendlich ist unsere Mutter dann geflüchtet vor dem oft brutalen Vater ihrer beiden Buben, weil sie das Leben mit diesem Mann einfach nicht aushalten konnte. Sie suchte Liebe und bekam Schläge, musste teilweise mit ansehen, wie ihr Mann mit anderen Frauen poussierte und mehr. Sogar mit ihrer eigenen Schwester wollte dieser Mann ein Verhältniss beginnen.
Als Rache für die Trennung, kam dann der Entzug der Kinder.
Bei den wenigen Gesprächen über die Kinder meiner Mutter, sagte mein Vater, dass er die Jungs auch gerne adoptiert hätte. Er hätte eh lieber gerne einen Sohn gehabt, ich konnte es ihm nie wirklich recht machen als Mädchen.
Es war kaum noch möglich für Mutter, Kontakt zu ihren Kindern auf zu bauen. Den letzten Versuch starteten meine Eltern, als meine Brüder gemeinsam eingeschult werden sollten. Es wurden zwei Schulranzen und ein paar Kleinigkeiten zur Einschulung gekauft. Wie bei anderen, vorherigen Besuchen, wurde auch hier der Kontakt nicht zu gelassen und auch diese Geschenke wurden nicht angenommen, ebenso, wie die Päckchen zuvor, die immer wieder zurück geschickt wurden. Da die Existenz der ersten Ehe meiner Mutter und dass sie außer mir noch zwei Kinder hat, ein mehr oder weniger gehütetes Familiengeheimnis war, wurde auch nicht oft, und vor allem nichts, was für mich wirklich transparent gewesen wäre, gesprochen darüber. Aber Kinder können lange Ohren haben und empfindliche Antennen. Einmal rief mir ein Nachbarjunge im Treppenhaus des Mietshauses, indem wir zur damaligen Zeit in Frankfurt West wohnten, nach, was ich denn wolle, mit meiner geschiedenen Mutter. Aber ich war zu klein, um richtig hinter alles steigen zu können. Es waren einige Bausteine da, aber ein Häusle hätte ich damals daraus nicht zusammen bauen können.
Vergessen habe ich allerdings nicht ein einziges Wort, vom dem, was ich über meine Brüder gehört hatte.
Als ich ca. 5 Jahre alt war, konnte Mutter es auch aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr mit mir reden. Sie war in der Zwischenzeit leider verrückt, geisteskrank geworden. In den Krankenunterlagen, die ich mir mühsam besorgt habe, steht zu lesen - paranoide Schizophrenie. Mutter lebte teilweise noch ein Stück in unserer Welt, teilweise in einer, für uns nicht wahrnehmbaren Sekundärwelt. Ich hatte eine Mutter, deren mütterliches handeln und fühlen immer mehr verschwand. Wenn sie zu dem Foto meiner Brüder sprach, redete sie anscheinend mit den kleinen Jungs, an die sie sich erinnerte. Ob sie es noch realisieren konnte, dass ihre Söhne inzwischen erwachsen waren, glaube ich fast nicht. Aber sie hat immer stolz von ihren Jungs gesprochen und immer hat sie geweint dabei. Meist hat sie die Frage, wie viele Kinder sie habe, richtig mit Drei, beantwortet. Aber auch hierbei war immer dieser Schlechtegewissenblick in ihrem traurigen Gesicht.
Sie sei doch immer brav und anständig gewesen, hätte doch alles versucht. Diese Worte aus ihrem Mund hörte ich bestimmt mehrere tausend Male.
Mutter war ein sehr bescheidener Mensch, ohne großes Interesse an materiellen Dingen. Sie aß meistens nur die Reste die übrig blieben von den Mahlzeiten, oder das schon angetrocknete Frühstücksbrot, dass Vater und ich wieder mit nach Hause brachten. Sie hat einfach nichts für sich beansprucht. Ganz selten gingen wir mal in ein Cafe. Es war wie ein Fest, wenn Mutter sich dann ein Stück Schwarzwälder Kirschtorte bestellte und es genießen konnte, als etwas ganz seltenes, besonderes.
Was auch immer in all den Jahren geschehen war, zumindest ihre kleinen Söhne hatten immer einen Platz in ihrem, so sehr verletzten Herzen.
So richtig gespürt habe ich unsere Mutter erst, als ich sie zwei Tage nach ihrem Tod aufgebahrt gesehen habe in der Leichenhalle, auf dem Hausener Friedhof in Frankfurt. Sie starb im Elisabethenkrankenhaus letztendlich an einer Lungenembolie. Für mich völlig überraschend, da mein Vater am Telefon meinte, es käme schon wieder alles auf die Reihe. Mutter hatte eine Lungenentzündung bekommen und wollte sich nicht ärztlich behandeln lassen, wie eigentlich schon immer. Sie war in dieser Beziehung sehr misstrauig geworden. Da es ihr nicht gut ging, sie aber trotzdem runter auf die Strasse ging in der Häusergasse in Frankfurt, stürzte sie sehr unglücklich und musste mit einem Krankenwagen ins nahe Elisabethen Krankenhaus gebracht werden. Da sie auch dort sehr ängstlich und unruhig war und nicht verweilen wollte, sondern umgehend zu meinem Vater nach Hause zurück gehen wollte, wurden die Bettgitter an ihrem Krankenhausbett hochgezogen. Mutter versuchte in einem unbeobachteten Moment über das Bettgitter rüber zu klettern, hatte aber nicht genügend Kraft sich an den Stäben fest zu halten und stürzte auf den Boden. Dadurch hatte sie sich einen Oberschenkelhalsbruch zugezogen und musste operiert werden. Nach zwei Tagen bekam sie eine Lungenembolie und verstarb sehr schnell.
Schlagartig wurde mir ihr ganzes Elend, das ich als Kind nie sinngemäß verstehen konnte, bewusst und ich habe bittere Tränen darum geweint, unsere kurze, gemeinsame Zeit nicht genutzt zu haben um ihr zu helfen und sie spüren zu lassen, dass ich sie von ganzem Herzen liebe, auch mit ihrer traurigen Krankheit.
Ich konnte die Auswirkungen ihrer Krankheit damals nicht verstehen und die Not, in der sie immer lebte, nicht wirklich erkennen.
Erst Ihr Tod hatte mir schlagartig die Augen und das Herz geöffnet. Zu spät, um noch irgendetwas wieder gut zu machen und sie so an zu nehmen, wie sie das Leben gemacht hatte.
Es hatte sich niemand die Mühe gemacht, mir während meiner Kindheit genau zu erklären, was alles geschehen war in Mutters Leben, damit sie so krank werden musste, um nicht mehr ganz in unserem Leben verweilen zu müssen.
Heute könnte ich mit ihr und diesem Zustand gut leben, sie liebevoll begleiten und auf ihre anderen Welten eingehen von denen ja niemand beweisen kann, dass es sie nicht doch wirklich gibt.
Ich musste mir auch immer wieder die Frage stellen, ist Mutter nun verrückt geworden, weil auch mein Vater teilweise sehr viel trank oder trank mein Vater, weil meine Mutter keine unverletzte Seele hatte? Oder war dies Ihr Weg, sich gegenseitig aus dem Weg zu gehen, nachdem sie vielleicht gespürt haben, dass sie nicht wirklich zueinander gehören?
Mutter wirkte auf mich immer sehr scheu, sehr ängstlich, fast abgeschottet von der Umwelt, aber auch pflichtbewusst und ehrlich und absolut treu. Sie funktionierte lange Zeit in ihren Aufgaben, auch mit ihrer Krankheit. Aber irgendwann ging dies alles nicht mehr.
Es war für meinen Vater sicher kein schönes, erfülltes Leben und nachdem Mutter verstorben war, wollte er nichts mehr von ihr hören oder über sie reden müssen.
Ein Bruder unserer Mutter hatte es tatsächlich geschafft, sie und ihre Schwester um ihren sicherlich nicht unbeachtlichen Erbanteil zu bringen.
Da wir kein Geld für einen Anwalt hatten, war dieses auch anscheinend kein Problem.
Ein Teil der Unterlagen existieren noch, leider kann man heute nichts mehr damit anfangen.
Nicht einmal der Pflichterbanteil wurde meiner Mutter gegönnt.
Dem Ziel nahe
Bei meiner diesjährigen, dringenden Suche nach Werner und Albert, schrieb ich auch unter anderem mehrere Suchdienste in Deutschland an. Eine Mitarbeiterin eines kirchlichen Suchdienstes in Stuttgart hatte, wie sie mir am Telefon sagte, aus dem Bauch heraus, den richtigen Riecher und legte mir nahe, doch dringend im Stuttgarter Telefonbuch nach zu sehen. Was ich auch umgehend in die Tat umsetzte. Es war der entscheidende Hinweis, der zwar so nicht in das Aufgabenfeld dieses Suchdienstes gehörte, aber dafür für mich zu 100% erfolgreich war.
Ich bin für diesen Hinweis sehr, sehr dankbar - auch wenn ich selber dort hin gefunden hätte-später - in einigen Wochen mehr, es wäre ein Stück zu spät gewesen.
Außerdem, Stuttgart, das wäre mir fast viel zu einfach gewesen, aber trotzdem hätte ich ca. zwei Wochen später auch diese Stadt systematisch durch gearbeitet, wie schon so viele andere Städte zuvor, Stück für Stück.
Viele Schicksale wurden mir während meiner Suche anvertraut und oft schrieb ich den Menschen, die so spontan soviel Vertrauen zu mir hatten zurück, um sie ein wenig zu trösten. Einige Male folgten lange Telefonate und immer wieder waren es die Umstände der Kriegszeit, die so entsetzlich viel Leid in die Familien gebracht hatten. Nur in einem Fall war es der frühe Tod eines Namensvetters meiner Brüder, der eine junge Frau fast krank werden ließ. Mein Schreiben an ihrem Mann lag drei Jahre nach seinem frühen Tod plötzlich in ihrem Briefkasten und löste sehr vieles aus bei ihr. Da ich unter anderem mit älteren Adresslisten, die mir während meiner Suche von einem Namensvetter meiner Brüder netterweise zugesandt wurden, arbeitete, und nicht nur ausschließlich mit dem Telefonbuch, gab es leider vielen Namensvettern meiner Brüder schon nicht mehr auf dieser Welt. Diese junge Frau wolle mich gerne kennen lernen, sagte sie mir nach einem langen Telefonat und ich denke, vielleicht im nächsten Jahr werde ich mich mit ihr verabreden. Sie lebt in einer Region, die für einige Jahre auch das zu Hause meiner Eltern und mir war. Es wird dann auch für mich eine weitere Reise in die Vergangenheit werden und mein lieber Mann wird einen weiteren Teil meines vergangenen Lebens kennen lernen.
Kontakt
Nun wohnen wir fast drei Jahre nur kurze, 30 Kilometer entfernt von meinen Brüdern und ich suche sie sogar in den USA.
Schon der erste Anruf in Stuttgart war ein Treffer. Meine Schwägerin Margitta war am Apparat und nach zehn Minuten kam mein Bruder Albert nach Hause, er war Gassi mit seinem Hund.
„ Hallo, ich bin ihre Schwester, wir haben die gleiche Mutter.“
Sie hatten mir sofort geglaubt und eigentlich hatten sie sich schon immer gedacht, dass es noch jemanden geben muss. Nur auf die Suche hatte sich niemand gemacht. Der Vater meiner Brüder hatte natürlich seine Version über unsere Mutter und die Trennung so glaubhaft geschildert, dass er selber selbstverständlich diesbezüglich mit einem Heiligenschein und weißer Weste da stand.
Ein Glück für meine Brüder, dass er wieder eine sehr liebe Frau fand, die meinen Brüdern eine wirklich gute Stiefmutter war. Ich frage mich allerdings, wie sie dieses Leben mit diesem Mann ertragen konnte. Vielleicht war sie nur stärker und da sie älter war, konnte sie sich vielleicht besser wehren oder distanzieren.
Ich erfuhr, dass mein Bruder Werner im Sterben liegt und bekam die Telefonnummer seiner Exfrau, die sich trotz seiner Alkoholprobleme auch nach der notwendigen Scheidung, rührend um ihm kümmerte und , wenn auch aus Selbstschutz mit etwas Distanz, immer an seiner Seite war und ihn begleitete.
Das war der Grund, der es so dringend bei mir gemacht hatte, nun endlich meine Familie zu finden. Werner und mir war nicht mehr lange Zeit beschieden uns in diesem Leben finden zu können.
Er verstarb am Samstag nach Pfingsten im Krankenhaus in Stuttgart, an diesem Tag wollte ich ihn das dritte Mal besuchen. Als wir mittags vom Einkaufen nach Hause kamen, hatte meine Schwägerin Waldtraud weinend auf den Anrufbeantworter gesprochen, dass er am Morgen eingeschlafen sei.
Zumindest hatte er noch verstanden, dass er eine Schwester hat und ich konnte ihm noch ein paar Dinge erzählen, die mir wichtig waren. Allerdings weiß ich nicht, inwieweit er diese Dinge noch verarbeiten konnte und ob sie ihn überhaupt noch interessiert haben. Verstanden hat er mich auf alle Fälle.
Zu gerne hätte ich ihn in den Arm genommen, habe es mich aber nicht getraut. Für ihn war ich doch ein vollkommen fremder Mensch, eine kleine, dicke Frau, die plötzlich in seiner Finalphase in sein Leben trat, ihn vielleicht sogar noch beim Sterben störte. Was er von mir und der Situation hielt, kann ich auch nicht sagen. Werner konnte nur noch ein paar Worte hauchen und teilte mir mehrmals mit, ich solle zu Albert gehen.
Dass er zwei Kinder hat mit Waldtraud und dass in der früheren Pflegefamilie noch ein Junge Namens Heinz lebte, diesen Namen konnte er mir sogar noch auf schreiben, weil ich ihn akustisch nicht verstehen konnte, konnte er mir dies so mühsam noch mitteilen. Werner hatte keine Kraft mehr, sich weiter mit zu teilen.
Ich durfte seine rechte Hand, die auf der Bettdecke lag, für einige Momente halten, deren Bild sich mit allen Linien und Formen so sehr in meinem Gedächtnis eingeprägt hat, das ich sie jederzeit wieder erkennen würde.
Aber ich weiß, wenn Werner es in irgendeiner Form zugelassen hätte, von jetzt an hätte ich mich auch, mit um ihn gekümmert und egal, warum er all diese Probleme hatte, er ist mein Bruder und ich kann zu ihm stehen.
Auch wenn ich nicht die Kraft habe, mit einem abhängigen Menschen zusammen leben zu können, so weiß ich doch, dass jede Sucht eine Suche ist. Die Trennung von der leiblichen Mutter, ein strenger, schwieriger Vater, eine Kindheit in der Kriegszeit - Werner hatte sicherlich nicht das Rüstzeug mit bekommen, sich dem Leben so zu stellen, wie es ist. Unserer Mutter ist in die Schizophrenie geflüchtet, er hat es für sich so geregelt.
Inzwischen war er auch wirklich zu 100% auf Hilfe angewiesen, da auch ohne alle anderen Krankheiten, der Bewegungsapparat seines Körpers durch Polyneuropathie nur noch sehr wenig ausführen konnte.
Treffen
Am Pfingstsonntag durfte ich meine unbekannte Familie endlich kennen lernen.
Wir trafen uns im Waldhaus in Botnang, dass von meiner Schwägerin Waldtraud zehn Jahre lang mit Bravour geleitet wurde und dem sie noch immer sehr verbunden ist.
Auch wenn wir uns nicht kannten, war sofort sehr viel Sympathie im Raum und irgendetwas war einfach vertraut.
Es gibt viele kleine Parallelen zu Mutter und mir, einfach etwas, was sicherlich die Gene weiter gegeben haben.
Albert und Margitta haben einen hübschen, lieben Golden Retriever und Indra ist unsere zweite Retrieverhündin, nachdem die erste mit fast 16 Jahren eingeschläfert werden musste.
Ein Stück soziale Ader haben wir von Mutter übernommen, auch sie konnte lange Zeit erkennen, wenn es anderen Lebewesen nicht gut ging, und wenn es nur ein kleines Vögelchen war, das hilflos auf der Strasse saß.
Albert singt in zwei Chören, ich habe leider noch keine Zeit dafür, weil ich durch meine Kinder zeitlich sehr eingeschränkt bin, und auch nur selten bei Auftritten mit dabei sein dürfte, aber ich könnte jederzeit in einem Gospelchor mit singen und vielleicht, wenn meine Mäuse in einer Wohngruppe leben werden, kann ich ja wieder etwas mehr Zeit für mich einsetzen , wenn ich dazu noch die Kraft habe und finde vielleicht in der Nähe einen Chor. Mutter konnte früher wunderbar singen und sie tat es gerne, wenn sie alleine war. Leider verstummte ihr Gesang schon sehr früh.
Werner und Waldtraud sind ausgebildete Köche und haben ihren Beruf sehr geliebt. So ungeschickt stelle ich mich in der Küche auch nicht an, und ich könnte mir vorstellen, dass auch ich mit den Beiden im Waldhaus bei Bedarf gerne in der Küche gearbeitet hätte.
Mutter konnte ab ca. 1974 die haushaltlichen Belange kaum noch erledigen, aber früher, da war auch sie mit Leib und Seele gerne in Küche und Garten am werkeln.
Es sind einfach viele Kleinigkeiten, von denen ich nicht denke, dass sie nur purer Zufall sind.
Nun habe ich auch eine Nichte und einen Neffen und auch hier hoffe ich, auf einen weiteren, guten Kontakt. Leider sind noch keine kleinen Kinder in der Familie angekommen, ich würde mich so sehr über sie freuen. Ich finde es wunderbar, Kinder aufwachsen sehen zu können und bedaure von ganzem Herzen, schon zu alt zu sein um nicht noch einmal Adoptiv oder Pflegemutter werden zu können.
Dass ich zwei behinderte Kinder habe, war wohl vollkommen normal. Es ist einfach so und es gab keine Ablehnung und auch kein großes Aufsehen.
Ich habe sofort Liebe für diese, mir noch völlig fremden Menschen empfunden und freue mich, auf ein gemeinsames, weiteres Leben. Auch wenn jeder sein eigenes Leben lebt, es wird immer etwas Zeit dazwischen sein, damit wir uns näher kommen können und besser kennen lernen. Es fehlen uns einfach 52 Jahre.
Ein jedes Mal, wenn wir uns nun treffen, fühle ich mich immer ein Stückchen mehr mit ihnen verbunden. Sie sind mir nicht mehr fremd und sie haben alle einen festen Platz in meinem Herzen.
Hilfe
Zehn Tage, bevor ich endlich die richtigen Adressen bekam, verstarb in Schleswig Holstein ein guter, alter Freund von mir mit 83 Jahren. Seinen 84 Geburtstag hatte er nicht mehr ganz erreicht. Seine Haushaltshilfe sagte mir am Telefon, dass Walter sich an seinem Geburtstag bei allen Menschen bedanken wollte, die lieb zu ihm und seiner, vor drei Jahren verstorbenen Frau waren. Irgendwie hatte ich das Gefühl im Bauch, dass auch seine liebe Seele mit Einfluss darauf genommen hat, dass ich endlich ans Ziel gekommen bin. Es war sicherlich sein Dankeschön für mich. So wie ich ihn als lebendigen Menschen kennen gelernt habe, hätte ich ihm jederzeit zugetraut, dass er sich vorgenommen hat, auch vom Himmel aus noch ein Stück bei mir zu sein. Liebe hat soviel Kraft, auch über den Tod hinaus. Es ist ein wunderbares Geschenk Menschen kennen lernen zu dürfen und geliebt zu werden und sie lieben zu dürfen.
Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich Walter und seine Frau gekannt habe.
Sinn
Endlich hatte alles einen Sinn ergeben, warum wir unser geliebtes Schleswig Holstein verlassen mussten, mit übergroßer Trauer unser traumhaftes Haus wieder verkaufen mussten ohne jeglichen Überschuss, und mit 50 Jahren nochmals ganz woanders von vorne an zu fangen, mit Null. Jürgen wurde versetzt, seine Dienststelle geschlossen und wir mussten uns entscheiden. Letztendlich wurde es Stuttgart, weil mein geliebter Sohn Ricky inzwischen 320 km südlich in Bayern lebt und so die Distanz zu ihm etwas verringert werden konnte.
Es war für uns alle so schwer, wir waren verwurzelt und zu Hause im Norden. Steffi mit ihrem Down Syndrom und Martin mit seiner schweren mehrfachen Behinderung haben es unterschiedlich verkraftet, aber ich hatte es mir nicht so leidvoll vorgestellt. So muss es einem Baum gehen, den man mit Gewalt aus der Erde reißt.
Der Versuch, einer Bewerbung schlug sofort ohne Angabe von Gründen fehl, obwohl dringend eine Altenpflegerin in dieser Einrichtung gesucht wurde. Es ist mir schon klar, junge Menschen sind billiger und sehen auch noch nicht soviel.
Am Anfang hat uns hier alles gefehlt und die Schwaben machen es neu Zugezogenen auch nicht unbedingt leicht. Zumindest hier in der Ecke.
Bis heute haben wir Menschen in unmittelbarer Nachbarschaft, die es nicht auf die Reihe kriegen, unseren Gruß zu erwidern, warum auch immer.
Ich will nicht ungerecht sein, es gibt hier auch nette Menschen, aber noch kann ich sie locker an einer Hand abzählen.
Beerdigung
Waldtraud wollte, dass Ihr Mann eine würdevolle Bestattung und Trauerfeier bekommt und es ist ihr gelungen, alles genauso zu organisieren.
Ich war mir nicht sicher, ob Jürgen und ich in der ersten Reihe Platz nehmen sollten in der Kapelle, ich wollte mich nicht auf oder dazwischen drängen. Albert und Margitta holten uns an die Seite der Familie, wir gehören dazu.
Werners Tochter Susanne hielt ein Foto in der Hand auf dem sie etwa drei Jahre alt ist und ihrem Papa in die Arme läuft. Sie hatten ihre Zeit und sie liebt ihren Vater, das war so klar zu spüren und jede Träne, die bei der Trauerfeier geweint wurde, war ehrlich.
Ich hätte Werner gerne näher kennen gelernt, persönlich, nicht nur aus Erzählungen und Fotos, für mich war sein Gehen viel zu früh und es tut mir sehr leid, nicht schon früher, die Energie von diesem Jahr in meiner Suche eingesetzt zu haben.
Es waren viele Menschen anwesend, auch ein Freund des Vaters meiner Brüder.
Bei einem kurzen Gespräch, kam beim ihm eine sehr negative Regung über unsere Mutter auf.
Sie hätte ihre Kinder nicht gewollt, sie sei es gewesen und wieso ich meine Mutter nicht gefragt hätte, wo meine Brüder seien, sie hätte es doch immer gewusst.
Werner hätte Mutter zu seiner Hochzeit eingeladen, gekommen sei Mutters Schwester. Die Frau, von der auch in der Scheidungsakte zu lesen ist und die ihr ganzes Leben immer im direkten Umfeld dieser Familie anwesend war, sogar mit in diesem Familiengrab liegt, indem auch Werner nun beigesetzt wurde. Auch sie, meine unbekannte Tante, soll in den letzten Jahren ihres Lebens schizophrene Züge aufgewiesen haben.
Mutter war zu der Zeit der Hochzeit von Waldtraud und Werner schon sehr krank und ich kann mich nicht erinnern, dass jemals die Rede zu Hause von dieser Einladung war.
Albert meinte, er kenne nur die Version seines Vaters, er könne sich allerdings erinnern, mit dem Vater und Werner einmal vor ihr gestanden zu haben. Als ich meine Schwägerin fragte, ob den Worten des alten Mannes zu trauen sei, meinte sie, er kenne die Familie schon sehr lange und es hätte schon Hand und Fuß wenn er etwas sagt.
Ich habe Mutter zwar so nicht kennen gelernt, werde aber trotzdem sicherlich versuchen, nochmals in Ruhe ein Gespräch mit diesem Mann zu suchen, sofern er noch am Leben ist, wenn ich bereit bin, für dieses Gespräch.
Mir fehlen sehr viele Informationen über Mutter, auch wenn sie negativ sein sollten, ich will sie hören. Vielleicht kann ich danach auch mich besser verstehen. Ein Teil unserer Mutter lebt ja auch in mir weiter und ich spüre, dass ich immer noch ihre Trauer in mir trage.
Geblieben ist nun das Bild des kleinen Urnengrabes in Botnang, der Klang der Abschiedsmelodie in der Kapelle - Frank Sinatra „My Way“, ein paar Fotos von früher und Werners Familie. Unser Leben besteht noch und ich wünsche mir, dass ein richtiges Wir daraus wird. Der Anfang ist gemacht und ich bin sehr glücklich darüber, auch wenn ich Werner nun nicht mehr körperlich berühren kann. Meine Schwägerin Waldtraud hat mir die Lupe geschenkt, mit der Werner die letzte Zeit gelesen hat. Vielleicht lerne ich so, Dinge mit seinen Augen sehen zu können.
Nachtrag
Am 11. November 06 hat auch meine liebe Schwägerin Waldtraud, mit nur 69 Jahren, viel zu früh, ihre Augen für immer geschlossen.
Ich durfte sie nur eine kurze Zeit kennen und doch soviel aufrichtige Liebe und Verständnis von ihr erfahren.
Trotz allem Willen zum Leben hat der Krebs ihren Körper besiegt und nachdem man ihr sagte, sie sei austherapiert, hat sie sich ihrem Schicksal ergeben und Stück für Stück ihr Leben los gelassen.
Bis zu ihrem Tod hat Humor und Mutterwitz , die Großzügigkeit und die Liebe zu Menschen sie begleitet.
Die Lücke, die sie hinterlassen hat, ist riesengroß und ich wünsche mir nichts sehnlicher, als dass alle Menschen sich ein Beispiel an ihrem Wirken, als Engel auf Erden, nehmen.