Scrolli kleine Wackelkatze
Liebe auf den ersten Blick
Dann war es wieder Liebe auf den ersten Blick.
Ein Kätzchen, 11 Jahre alt, körperbehindert aus schlechter Haltung sucht dringend ein zu Hause. Dieses Sorgenkind des Tierheims soll sich nur rollend fort bewegen können und nachdem ich diesen Text auf der Internetseite des Tierheims gelesen hatte dachte ich nur, oh nein. Wie soll so ein behindertes Tierchen sich nur behaupten können unter seines Gleichen.
Im Internet konnten wir nachlesen, dass solch eine Behinderung durch einen Gendefekt im Kleinhirn oder eine Wirbelsäulenverletzung verursacht werden kann.
Es gibt einige Foren, die sich speziell mit "Wackelkatzen" beschäftigen.
Wir waren schon oft genug im Tierheim, um zu wissen dass auch dort ein Kampf ums Überleben vorherrschen kann unter den Bewohnern. Als ich Jürgen die Seite zeigte meinte er nur, er hätte ab Mittwoch ja ein paar Tage Urlaub und ich soll uns mal vorsichtshalber anmelden, damit die Betreuer der Katzen wissen, dass sich jemand für dieses Katzenmädel interessiert.
Jürgen muss man wissen, ist ein Mensch, zu dem sich Katzen sehr schnell hin gezogen fühlen und er braucht gar nicht viel zu tun dafür. Schon als wir uns vor vielen Jahren kennen lernten hat mich diese Tatsache sehr beeindruckt und auch erstaunt. Selbst ganz scheue Tiere gehen auf meinen Mann zu und lassen sich von ihm berühren und ansprechen.
Schon seit ein paar Wochen hatten wir vermehrt darüber gesprochen, wieder einer Katze ein zu Hause bieten zu wollen, da Duna und Koko, die wir genauso wie Nono auch aus dem Ludwigsburger Tierheim adoptiert hatten, nun schon seit längerer Zeit im Katzenhimmel sind. Es sollte auf alle Fälle ein Tierchen sein, das es ansonsten schwerer hat, eine Chance auf ein zu Hause zu bekommen. Wir sind ja schließlich Risikobereit und haben es bislang immer geschafft, uns den Bedürfnissen unserer Tiere an zu passen, was nicht heißen soll, dass wir uns den Tieren unterordnen. Anpassen ist etwas anders.
Außerdem sind wir ja nicht mehr so ganz jung und sollten schon rein aus Vernunftgründen kein junges Tier mehr aufnehmen, dass uns eventuell überleben würde und dann wieder im Tierheim landen muss weil wir Auslaufmodelle geworden sind.
Wir betraten das kleine Katzenzimmer in dem Scrolli leben musste , und das sie sich mit ,ich glaube es waren fünf, anderen Katzen teilen musste und wir wussten nach nicht ganz fünf Minuten, dass wir Scrolli auf jeden Fall adoptieren wollten. Sie schien ganz sicher keine Angst vor uns zu haben und strich uns um die Beine. Sie hat die allerschönsten Pfötchen und ein so liebes Katzengesicht fiel uns sofort auf und ein ganz freundliches Wesen, das auch noch, nach allem, was ihr bislang zugestoßen sein musste.
Die ersten Tage
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Ankunft Mittwochnachmittag 15.4.2011
Angst hatte die kleine, zierliche Katze, sich verstecken wollte sie sich in einer Tour und doch wieder wollte sie uns imponieren durch schnurren und uns um die Beine streichen.
Ständig fällt die zierliche Katze auf die Seite bei dem Versuch sich auf vier Pfoten fort zu bewegen. Sie versucht die Treppen ins Obergschoss hoch laufen was nur mit stützender Hilfe unserer Hände funktioniert, sonst würde sie abstürzen. Wir versperren also besser erst mal die Treppen mit einer großen Plexiglasplatte.
Scrollis selbstgewählte Verstecke sind das Regal unter unserem Fernseher im Wohnzimmer und das Handtuchregal im Bad. Sie braucht einen sicheren Rückzugsort in diesem fremden, für sie noch unüberschaubaren Revier.
Die erste Nacht verbrachte Scrollo in unserem Bett, genau in der Mitte liegend. Wir wollten Scrolli nicht alleine lassen in einer fremden Umgebung die ganze Nacht über, wollten ihr ein bisschen Sicherheit und Wärme geben für ihren Neuanfang in einem neuen Rudel. Die Mieze hatte fast die ganze Nacht über ihre vorderen Pfötchen in meiner Hand liegen und hat immer mal wieder geschnurrt und nach rechts und links hin geschmust. Wir hatten das Gefühl, dass es ihr gefällt, so zwischen unseren Decken und Kissen.
Die Sache mit dem Katzenkloo funktioniert gut wenn die Katze sich an einer Wand anlehnen kann.
1.Gabe von Vit. B-Komplex
Donnerstag
Scrolli kann erstaunlicher Weise doch laufen. Sie braucht einen rutschfesten Teppich unter den Pfoten oder auf jeden Fall keinen glatten Untergrund und genügend Platz für einen Anlauf, damit sie Schwung holen kann für die ersten Schritte.
Nahrung nimmt sie im Moment nur auf, wenn wir sie direkt vor sie hin legen oder stellen. Sie kann nicht richtig kauen weil ihr ca. 50% der Zähne fehlen, die vielleicht nie gewachsen sind. Sie saugt das Trockenfutter auf und schluckt es unzerkaut hinunter, so auch die Vitamin Tablette die ich einmal kurz durch Leberwurst gezogen habe.
Von unserem Hund will Scrolli noch nicht viel wissen, hat aber anscheinend keine Angst vor ihm. Der Arme bettelt, will mit der neuen Lebensgefährtin nur zu gerne spielen, sie beschnüffeln dürfen.
Als wir um 22 Uhr mit Scrolly zu Bett gegangen sind, hat sie angefangen im Bett zu spielen. Ausgelassen, fröhlich, wie eine junge Katze mit der Bettdecke und Socken Mäusschen fangen und verkloppen. Sie hat wohl gemerkt, oder kannte es schon, im Bett kann sie fallen und es tut ihr nichts weh.
In der Nacht geht sie vom Bett runter auf ihr Katzenkloo und nach Erledigung wichtiger Geschäfte-----Anlauf , Sprung aufs Bett, fest halten mit den Krallen am Laken und den Körper hoch ziehen, hinlegen, schnurren, weiter schlafen.
Freitag
Nun wird die Wohnung im Erdgeschoss gezielt durchwandert. Das Laufen funktioniert, wenn auch wackelig , gut wenn sie ihre Hinterbeine spreizen kann und somit einen sicheren Stand hat. Das Laufen scheint ihr keine Schmerzen zu bereiten.
Scrolli wird neugierig und behält uns auch aus der selbstgewählten Deckung im Regal unter dem Fernseher gut im Auge.
Die Vit. Tablette schluckt sie wieder zusammen mit dem Trockenfutter runter.
Wir kamen am Abend zurück vom Wochenmarkt und hatten uns zwei halbe Hähnchen mitgebracht. Scrolli hat ein feines Nässchen und machte einen langen Hals aus der Deckung heraus und ihre Augen sagten uns –ich will auch. Und wie sie dann rein gehauen hat, in Zukunft holen wir wohl besser ein halbes Hähnchen mehr, es wollen ja nun alle etwas ab haben.
Samstag
Die Nacht und das Bett waren wieder sehr turbulent,nee, nicht was Ihr denkt- nur wegen der Katze. Scrolli liebt es im Bett zu spielen, zu toben und einfach bei uns zu sein. Wie schön dass sie schon soviel Vertrauen zu uns hat.
Sie fällt nur noch beim Aufstehen um wenn sie nicht gleichzeitig genügend Schwung zum los Laufen genommen hat. Ihre Ausdauer wird immer besser, sie scheint gerne zu laufen, auch wenn es für Scrolli noch sehr anstrengend sein muss im Moment. Aber die Mukkis werden schon noch kommen, bei stetem Training.
Es geht ihr wirklich gut und wir hoffen, dass es ein fast normales Katzenleben für sie werden kann bei uns.
Sie zu lieben ging sehr schnell und Scrolli hat eine Menge Liebe verdient.
Sonntag
Und ich dachte, ich glaube es nicht was ich da sah.
Scrolli flitzte ausgelassen und munter durch die Wohnung. Ja, sie flitzte, natürlich mit Einschränkung, aber das war ein Gutelauneanfall am Sonntagmorgen nach allen Regeln der Kunst.
Jürgen meinte, Scrolli wolle Nachlauf spielen und suche einen Partner. Ich denke mal so lange wird es nicht mehr dauern und Nono und sie werden gemeinsam Sport treiben.
Es ist nicht so, dass wir Scrolli nicht so hätten haben wollen, wie es eigentlich danach aus sah--eine Katze die sich nur rollend fort bewegen kann. So hätten wir sie selbstverständlich genau so geliebt und alles dafür getan, ihr den Rahmen zu schaffen, den sie gebraucht hätte um sich wohl zu fühlen.
Aber es ist so schön zu sehen und zu spüren, dass sie ja noch so viel mehr kann und will in ihrem Katzenleben, nämlich einfach eine glückliche Katze sein und mittendrin.
Gegen Mittag lag Scrolli vor der Terrassentür im Wohnzimmer , sah durch die Scheibe auf die Terrasse und wedelte aufgeregt mit ihrem Schwanz.
Jürgen meinte nur, aha, Mäuse kennt sie auch. Auf der Terrasse spazierte nämlich eine ziemlich große Maus herum. Ich denke nun, Scrolli hat in ihrem früheren zu Hause schon versucht zu jagen. Anders kann ich mir ihr katzentypisches Verhalten beim Anblick einer Maus ansonsten nicht erklären.
Es würde mich echt nicht wundern, wenn Scrolli in ein paar Wochen soweit ist, dass wir sie in den Garten hinaus lassen können, und sie uns dann stolz ihre Beute ins Wohnzimmer bringt. Reizend sind diese Katzengeschenke immer wieder und eine große Ehre für die Beschenkten.
Aber es gibt natürlich auch beängstigente Momente. Scrolli liegt auf dem Sofa und klettert plötzlich neugierig auf die Lehne. Sie kommt ins trudeln und fällt sich dabei überschlagend vom Sofa runter. Dabei stoßt sie mit ihrem Köpfchen gegen ein Tischbein des Soaftisches.
Wie oft die kleine Mieze sich wohl schon ihr armes Köpfchen und ihre Wirbelsäule im Laufe ihres Lebens so stark angestoßen, gebrellt hat? Es grenzt fast an ein Wunder, dass sie sich noch so munter bewegen kann und auch will.
Montag
Die letzte Nacht hat Scrolli völlig entspannt , wieder in unserer Mitte geschlafen. Ab und an war ein Schnurren zu vernehmen und sie stupste mit ihrem Nässchen gegen unsere Hände um dann weiter zu schlafen.
Sicher hat sie sich am Tage ausgepowert und vor dem zu Bett gehen ist sie die Treppe nach oben fast ganz alleine gegangen. Ich habe lediglich verhindert, dass sie zur Seite kippt indem ich meine Hände rechts und links neben ihrem Becken platziert habe und sie so beim Trudeln wieder gerade richten konnte.
Jürgen holte Scrolli kurz nach fünf Uhr, bevor er das Haus verlassen musste nach unten ins Erdgeschoss. Als ich fünf Minuten später unten ankam, war Scrolli wieder am flitzen kreuz und quer durch die ganze Wohnung. Heute morgen war sie dabei so schnell, dass ihre Beinchen nicht immer mit kamen und sie so weg rutschte und auf die Seite fiel. Aber dieses sich bewegen können macht Scrolli sehr viel Freude und so ein kleiner Zwischenfall scheint ihr gar nichts aus zu machen.
Wenn man dieses Kätzchen so beobachtet, wirkt sie wie eine totale Gutelaunekatze, fröhlich und frei.
Bei ihrem Katzentobespiel kam sie heute auch das erste Mal auf Nono zu, der unter dem Tisch auf dem Teppich liegt und sich das Schauspiel anschaut. Sie bleibt kurz vor ihm stehen und rannte dann wieder los in die andere Richtung.
Das war wohl schon mal ein vorsichtiger Hinweis darauf, dass er auch mal mit spielen könnte.
Naja, als ich dann mit dem Staubsauger kam, musste Scrolli sich erst mal wieder verstecken. Dieses Mal wieder im Büro, unter dem Schreibtisch, wo der böse, laute Staubsauger ganz bestimmt nicht hin kommen kann. Fast drei Stunden war sie mir böse wegen diesem Lärm und blieb in Deckung.
Als sie dann zurück ins Wohnzimmer kam, versuchte sie allen ernstes, wie ein Flummi zu hüpfen. Es ist so schön, ihr beim Spielen zu zu sehen.
Mittags war ich so bummelig zwei Stunden in Sachen Nachbarschaftshilfe außer Haus unterwegs.
Beim nach Hause zurück Kommen, saßen Hund und Katze einträchtig vor der Scheibe der Terrassentür und schauten nach draußen.
Nun hoffe ich sehr dass auch unsere alte Muschi endlich bemerkt, dass Scrolli völlig harmloser Natur ist und dass sich Muschi auch endlich der neuen Lebensgefährtin zuwendet. Muschi braucht immer etwas länger, bis sie Kontakt auf nehmen will, aber auch hier denke ich, es wird sicher nicht mehr all zu lange dauern.
Am Nachmittag begann Scrolli damit mich unentwegt an zu maunzen. Es war ihre Aufforderung ihr doch endlich etwas Nassfutter in ihr Napf zu geben, indem nur noch etwas Trockenfutter lag fand ich sehr schnell heraus. Die Süße hat schon sehr gut erkannt, wer hier der Tüten, bzw. Dosenöffner ist.
Zum Nachtisch kam dann die nächste Überraschung. Ganz Selbstverständlich zog sich Scrolli aufs Sofa hoch, zum Chillen. Für diesen kurzen sportlichen Einsatz brauchte sie nur ein paar Sekunden.
Dienstag
Als Jürgen um vier Uhr aufstand, wurde Scrolli schnurrend wach. Ausgeschlafen streckte sie sich nach allen Seiten genüßlich aus.
Sie begann im Bett mit ihrem fröhlichen Katzenspiel und tobte nur in der Region des Bettes herum, von der aus sie nicht raus fallen konnte.
Kurz vor halb sechs holte Jürgen Scrolli dann nach unten und als ich nach ein paar Minuten im Wohnzimmer ankam, flitzte Scrolli in einem Affentempo an mir vorbei. Sie hatte es eilig, wollte unbedingt spielen.
Je schneller sie wird , um so sicherer ist sie auf ihren Beinchen. Bekommt sie allerdings Angst und wird nervös, kommt die Mieze ins trudeln.
Nach der schlimmen Erfahrung mit dem Staubsauger gestern Vormittag, hatte ich Jürgen am Abend gebeten, sich um Scrolli zu kümmern, damit ich im Erdgeschoss noch zuende saugen kann.
Jürgen nahm Scrolli mit nach oben, setzte sie im Schlafzimmer auf dem Boden ab und schwupps war unser Kätzchen ins Bett gesprungen ohne große Mühe.
Dort scheint sie sich sehr sicher zu fühlen.
Heute Vormittag waren wir schon zum zweiten Mal, natürlich nur mit Leine da sie noch definitiv aus Angst weglaufen würde, draußen im Garten und im Hof. Gestern hatte Scrolli nur gezittert, heute konnte sie sich schon so gute zehn Minuten ein wenig draußen umsehen. Ein bisschen schnüfern und mal nach oben in den Himmel schauen und ein paar Streicheleinheiten von einer netten Nachbarin einheimsen, die uns dann netterweise auch noch ein tolles Katzenkloo und drei Tüten Streu vermacht hat. Da bahnt sich eine Freundschaft an, so wie es ausschaut.
Dann zog Scrolli ziemlich schnell wieder über die Terrasse ins Wohnzimmer und schwupps, mit einem krallenden Hechtsprung aufs Sofa.
Unsere Muschi hat schon mal vorsichtig um die Ecke geschaut, konnte sich aber noch nicht dazu durchringen können, auf Scrolli zu zu gehen. Na, wird schon werden.
Mittwoch, die erste Woche ist geschafft
Kaum zu glauben dass die kleine schnurrende Prinzessin nun schon eine ganze Woche mit uns zusammen lebt. Sie feiert gerade, nach einem ausgiebigen Frühstück , diesen Tag indem sie wie eine wilde Hummel durch die Räume im Ergeschoss tobt und so Einiges aus des Regalen hinaus befördert, die sie erreichen kann.
Gestern Abend hatte ich noch Wäsche im Wohnzimmer zusammen gelegt und als ich die ersten beiden Teile in meinen Wäschekorb gelegt hatte, saß auch Scrolli in diesem Korb um mir die Wäsche wieder auseinander zu pflücken.
Also ein völlig normales Katzenverhalten, dass ich aber eigentlich nur von jüngeren Katzen so kenne. Für eine angeblich 11jährige Seniorin ist Scrolli, trotz ihrer Behinderung, sehr fit und wenn sie mal am rennen ist und genug Schwung hat ist sie auch sehr schnell. So schnell, dass ich sie nicht mehr einfangen könnte.
Hier drinnen in der Wohnung benimmt sie sich inzwischen völlig frei und sucht ihre anfänglichen Verstecke nur noch selten auf. Wenn sie ruhen will legt sie einfach irgendwo auf den Teppich oder klettert aufs Sofa oder den Sessel.
Lieblingspielzeug ist im Moment die Badematte in unserem kleinen Bad im Erdgeschoss, wo normalerweise auch die Trink und Futternäpfe und die Katzentoiletten stehen. Diese Badematte wird zerknautscht und getreten und geschoben.
Kurz nach 6 Uhr begann sich Scrolli heute morgen mit sehr lautem und eindringlichen Maunzen bemerkbar zu machen, dabei sah sie mich direkt an, als ich am Esstisch saß und gerade einen Kaffee trinken wollte. Sie wollte nun auch ihr Frühstück haben und verfolgte mich und meine diesbezüglichen Bewegungen, bis ich sie dann aufs Sofa hoch holte zum fressen. Dort kann ich sie stützen( muss ja auch an meinen geschundenen Rücken denken) und auch das Napf immer so hindrehen, dass Scrolli auch das ganze Futter erreichen kann. Je feiner dass Nassfutter ist, umso besser kann sie es mit ihrem Mäulchen aufnehmen. Teilweise fällt ihr das Futter wieder aus dem Mäulchen heraus weil ihr leider so viele Zähne fehlen, aber sie versucht es dann vom ihrem Handtuch, das ich untergelegt habe, wieder auf zu nehmen.
Die Vitamin Tablette gebe ich ihr inzwischen einfach in ihr Mäulchen das ich dann kurz zuhalte und schon ist die Tablette geschluckt. So habe ich die Kontrolle, dass die Tablette geschluckt ist und nicht vielleicht doch mit dem Futter, das aus Scrollis Mäulchen fällt, irgendwo anders landet.
Es grenzt schon an ein Wunder, dass wir Menschen uns einfach von irgendwoher ein Tierchen holen können und sich dieses Tierchen an uns anschließt und unser Heim als sein zu Hause an nimmt. Selbst wenn ein Tier mißhandelt wird, bleibt es meist bei seinem Peiniger und unterwirft sich ihm auch noch, ohne sich zu wehren oder zu distanzieren.
Scrolli hat sicherlich in ihrem Leben nicht nur gute Erfahrungen mit Menschen gemacht und trotzdem ist sie eine freundliche Katze geblieben, die wieder bereit war, sich auf Menschen ein zu lassen, die sie so einfach aus dem inzwischen gewohnten Tierheimzimmer in einen Katzenkorb verfrachtet haben und sie dann in einer völlig fremden Welt wieder heraus geholt haben.
Das häufige Schmusen war wohl sowas wie eine Überlebensstrategie in Scrollis Leben und ich hoffe sehr, dass die kleine Mieze es lernt, uns nicht imponieren zu müssen, sondern dass sie nur zum schmusen kommt, wenn sie es auch wirklich für sich braucht.
Auf jeden Fall kann ich als sehr positives Fazit der ersten sieben Tage sagen, Scrolli ist ein richtiges Überraschungsei. Spiel und Spaß hat sie auf jeden Fall, spannend ist jeder Moment mit Scrolli und was zu naschen bekommt sie natürlich auch etwas von uns.
Donnerstag
Dass Scrolli ein so freundliches, zutrauliches Wesen ist, haben wir auch in großem Umfang den ehrenamtlichem Mitarbeitern des Tierheims zu verdanken. So hat die kleine Katze Zuwendung und Streicheleinheiten bekommen, zu denen die hauptamtlichen Mitarbeiter leider nicht die ausreichende Zeit haben.
Ein großes Danke für ihren Einsatz und das Gespür für jedes einzelne Tierchen, für alles Negative, was den Tieren geschehen ist dass sie ein Stück weit auffangen und mit ertragen können.
Im Tierheim scheint es ähnlich wie in den Pflegeheimen zu sein, satt und sauber durch das Personal kann gerade noch sicher gestellt werden, aber für das Soziale, die Liebe und die direkte Zuwendung gibt es keinen Kostenschlüssel , der Personalschlüssel wird stetig weiter nach unten geschraubt.
Wann wird sich dieses Trauerspiel endlich ändern und ein angemessener, humaner Personalschlüssel, das Geld dafür werden per Gesetz fest gelegt und gefördert? Hier geht es um Lebewesen die auf Menschen angewiesen sind und dafür sollten auch endlich ausreichend Gelder bereit gestellt werden.
Es ist zu schade, dass es mir mit meinem bescheidenen Fotoapparat nicht möglich ist, Scrolli bei ihren munteren Spielen zu fotografieren. Heute morgen wollte sie auch schon aufstehen, als Jürgen um vier Uhr aufstand. So brachte ich das Kätzchen nach unten ins Wohnzimmer und sie begann sofort munter und ausgiebig zu spielen. Inzwischen benutzt sie dazu ein paar einfache, leichte Gegenstände wie einen Badeschwamm, ein kleines Säckchen mit Lavendelblüten und ein künstliches Blümchen, das so schön raschelt.
Ein Ball wäre wahrscheinlich zu schwer für Scrolli um ihn zu bewegen und ein Tennisball ist wieder zu klein, da er unter Regale und Schränke verschwinden würde und ich mich nicht mehr so gut bewegen kann, um dieses Spielzeug dann wieder in der Vordergund zu befördern.
Jedenfalls spielt Scrolli wie eine junge, übermütige Katze. Mir tut es dann immer selber weh, wenn ich sehe, wie sie sich so ab und an ihr kleines Köpfchen beim Spielen irgendwo anhaut, oder wenn sie einfach zur Seite umkippt, wenn sie langsamer wird. Was muss dieses Katzenköpfchen schon ausgehalten haben in seinem Leben und es ist fast ein Wunder, dass dem Kätzchen dabei nichts ernsthaftes geschehen ist.
Eine Bekannte meinte vor ein paar zu mir, Scrolli würde auf sie wirken, als hätte sie sich in einem auf Kipp stehenden Fenster eingeklemmt und hätte deshalb diese Einschränkungen. Aber egal wodurch Scrollis Behinderung entstanden ist, wir können sie ihr nicht mehr weg nehmen.
Heute morgen kam mir der Gedanke, ob es wohl einen Schutzhelm für Katzen gibt? Nee, ist schon klar, würde eine Katze ja nie mit sich machen lassen, aber in Anbetracht der vielen kleinen Unfälle hätte es doch was, so rein profilaktisch.
Die Fellpflege kann Scrolli übrigens ganzkörpermäßig super alleine durchführen. Anfangs hatte ich vermutet, zumindest ihr kleines Hinterteil nachbearbeiten zu müssen. Es ist definitiv nicht nötig.
Wenn Scrolli auf dem Bett oder dem Sofa liegt und von beiden Seiten genügend Stütze hat, damit sie nicht umkippt, führt sie sämtliche Reinigungsarbeiten gut und gründlich selber durch.
Das ist dann für mich ab und an ein Grund mehr, meine Beine auf dem Sofa aus zu strecken. Soll ich ja sowieso machen laut meinem Hausarzt, wegen der Krampfadern und dem venösen Rückfluss. So hat Scrolli auch eine cotherapeutische Aufgabe, die uns beiden gut tut und ich endlich die passende Ausrede für mehr Ruhezeiten.
Karfreitag
Gestern war Ricky, mein ältester Sohn zu Besuch. Der erste, für Scrolli fremde Mensch in unserer Wohnung, außer einer Nachbarin die öfters hier ist und die Scrolli mag.
Scrolli hat überhaupt nicht ängstlich reagiert, blieb enspannt und kam sogar neugierig angelaufen und hat sich zu uns gesellt als Ricky und ich in unserem kleinen Büro waren und wir uns dort unterhielten.
Seit gestern versucht Scrolli auch sehr intensiv, durch die Terrassentür nach draußen zu huschen. Noch können wir es verhindern indem wir ein Gitterle vor die geöffnete Tür gestellt haben. Bevor Scrolli nicht drei Wochen hier im Haus gelebt hat, wollten wir sie eigentlich noch nicht alleine raus lassen, weil wir Bedenken haben, sie könnte aus Angst irgendwo hin rennen und wir finden sie nicht mehr oder sie findet den Weg ins Haus nicht mehr.
Schreckhaft ist Scrolli ja immer noch und draußen sind so viele Geräusche und Dinge, die sie anscheinend gar nicht kennt.
Als wir gestern gegen 22Uhr zu Bett gegangen sind, lief Scrolli völlig alleine, ohne dass ich eingreifen oder ihren Gang korrigieren musste, die Treppe nach oben hoch.
Danach wolle sie unbedingt die obere Etage unserer Schlafzimmerchen erkunden . Jürgen hatte unsere Plexiglasplatte geholt und den Weg zur Treppe verstellt. Das Treppe runter laufen müssen wir in den nächsten Tagen üben. Da Scrolli sich hier sehr viel bewegt, werden ihre Muskeln sicher in ein paar Tagen so gut ausgebildet sein, dass wir es riskieren können, unserer Prinzessin das ganze Haus frei zu geben.
Nach zwei Stunden kam Scrolli dann von selber ins Bett gekrabbelt, hat gescnurrt, kontrolliert ob wir da sind und dann hat sie sich eingerollt und bis sechs Uhr heute Morgen geschlafen um uns dann schnurrend zu begrüßen.
Der Tag war teilweise sehr aufregend für unsere Mieze. Zwar hat sie fast den ganzen Tag bis zum Nachmittag, als wir wieder nach Hause kamen vom Besuch bei unseren Kindern, gemütlich auf dem Sofa liegend verschlafen, aber dann gab es Aktion.
Wir haben die Terrassentür nicht versperrt um zu sehen, wie sich Scrolli verhält. Vorsichtig erkundete sie nun unsere kleine Sommeroase und wagte auch ein paar Schritte in den kleinen Urwaldgarten. Dabei war sie sehr aufgeregt, was natürlich dazu führte, dass sie immer wieder auf die Seite kippte.
Eine gute Viertelstunde lag Scrolli dann auf der Terrasse, alles genau beobachten, was sich dort so tut. Einen fehlgeschlagenen Versuch eine Fliege ein zu fangen gab es auch und dann hatte Scrolli genug von der Freiheit. Nach etwa 1 1/2 Stunden wollte sie dann wieder zurück aufs Sofa.
Nun schaun wir mal, was der morgige Tag so an Neuem für uns Alle bringt.
Ostersamstag
Kurz nach fünf Uhr heute Morgen maunzte uns Scrolli zu, dass sie nun dringend ein Frühstückchen braucht für den kleinen Hunger zwischendurch.
Wenn sie hungrig ist, hört sich ihr Maunzen nach Futter in einer ganz besonderen Tonlage an. Wir kennen diese Facettenreiche Kommunikationsform in Maunzisch auch von unseren anderen Katzen, die uns im Laufe unseres Lebens ein Stück begleiten durften.
Wer es nicht glauben will, Katzen können sehr wohl reden und wenn man sich auf ein Tierle einlässt, ist es gar nichr so schwer, die meisten, der miauten Mitteilungen auch zu verstehen die oft von einer brillianten Körpersprache untermauert sind.
Jedenfalls war die Forderung nach Futter heute morgen wohl sehr dringend, da Scrolli gestern nicht so viel gefressen hatte. Trockenfutter steht ihr immer zur Verfügung aber aufgrund ihrer Kau und Schluckstörungen kommt sie mit kleinen, weichen Häppchen besser zurecht.
Unsere Nachbarin , die Scrolli auch sofort in ihr Herz geschlossen hatte, brachte uns einige Tütchen recht teures Katzenfutter mit als Geschenk für Scrolli und genau dieses Futter möchte unsere Mieze nun auch gerne weiter angeboten bekommen. Nun müssen wir erst mal sehen, wie wir aus dieser Nummer wieder raus kommen.
Gestern hatte Scrolli nämlich die kostengünstigere Variante gänzlich verschmäht.
Heute Morgen sah Scrolli uns das erste Mal sehr vorwurfsvoll an, als sie merkte, dass Jürgen und ich das Haus verlassen wollten. Nun muss sich das arme Tierle auch noch daran gewöhnen, dass wir nicht den ganzen Tag um sie herum sein können. In aller Regel kamen unsere früheren Katzen damit ganz gut klar, allerdings versuchten Pummel und Koko immer hinter uns her zu laufen, wenn wir zu Fuß das Haus verlassen musste. Wir standen wirklich Todesängste aus, aber diese beiden Miezekatzen kamen sogar mit dem Verkehr und den Ampeln klar. Pummel starb leider an Krebs und Koko an Nierenversagen.Mit dem Umfeld hier kamen sie super klar.
Scrolli reagiert leider sehr panisch, zumindest im Moment noch. Jürgen wollte ein paar Schritte mit ihr in den Garten gehen, ein Nachbar warf seinen Rasenmäher an und blitzschnell kam Scrolli ins Haus geflitzt. Dass dann auch noch Jürgen Lärm machte, indem er die elektrische Heckenschere benutzte, hat Scrolli dann veranlasst, erst mal nicht mehr nach draußen gehen zu wollen.
Aber dafür war es am Nachmittag wieder ruhiger in der Straße und wir waren fast zwei Stunden immer mal wieder im Garten, unter dem Carport und Scrolli hatte sich auch mal unter unserem Auto versteckt, wenn es ihr dann doch wieder zu laut wurde draußen. Wir lassen es langsam angehen, Scrolli bestimmt die Zeit.
Ostersonntag
Obwohl Scrolli keinen kranken Eindruck macht, hat sie ihr Frühstück heute morgen schon 2x erbrochen.
Sie hat etwas gespielt, war mit uns eine viertel Stunde im Garten und
liegt nun auf dem Sofa, uns beobachtend.
Hoffentlich war es nur eine einmalige Episode ohne Folgen. Jrgen meinte, Scrolli hätte wohl gestern Gras gefressen.
Im Laufe des Tages hat sich Scrolli wieder erholt. Von unserem Mittagessen hat sie sich laut und deutlich etwas Putenfleisch und ein Stückchen Kartoffel erbettelt und damit ging es ihr dann wieder super.
Den Garten hat sie nun voll und ganz für sich entdeckt und verlangt von sich aus, dass wir ihr die Tür öffnen. Da sie nicht vom Grundstück runter laufen kann, eigentlich, es sei denn , sie würde beginnen zu springen, lassen wir sie gewähren. Die Tür für einen Rückzug steht immer auf und unter welcher Hecke sie am liebsten sitzt, wissen wir ja.
Sogar unsere scheue Muschi saß heute Morgen schon mal ca. 30cm entfernt in Scrollis Nähe, das ist ja schon ein Fortschritt.
Nachmittags hat Scrolli unseren Rollstuhlfahrer Martin kennen gelernt, der inzwischen sehr neugierig auf unsere Prinzessin war. Er ist ja ein großer Freund davon, Tiere aus dem Tierheim zu adoptieren. Der Rollstuhl ist Scrolli noch nicht so ganz geheuer, unseren Sohn scheint sie aber zu mögen.
In der Wohnung spielt Scrolli nun liebend gerne mit Walnüssen und es ist ein Wunder , welche Kraft das Tierchen im Spiel entwickeln kann.
Ostermontag
Nun ist Scrolli ein richtiger Freigänger. Sie will jede mögliche Minute im Garten verbringen. Schon ganz früh verlangte sie, dass Jürgen ihr die Terassentür öffnet. Sie kommt zwar zwischendurch immer wieder rein in die Wohnung, will fressen und trinken und nachsehen, ob wir noch da sind und dann huscht sie wieder nach draußen.
Gestern Abend noch hat sie die Grenzen ihres Revieres abgelaufen und abgeschnüfert. Sie scheint nun alles hier, was sie erreichen kann ab zu scannen und zu speichern. Dass Nachbars Kater auf der anderen Seite des Zaunes, an seinem Stammplatz unter der Hecke saß und sie genauestens beobachtete, hat Scrolli nicht gemerkt.
Ist sie im Haus und bekommt mit, dass ein Schrank geöffnet wird, versucht sie auch hinein zu gelangen und will sich auch den Schrankraum anschauen.
In der nächsten Woche werden wir das Treppenlaufen weiter üben um zu sehen, ob wir das Treppenhaus auch frei geben können.
Da Scrolli sich nun regelmäßig, ausgiebig bewegt, können wir in ihre Mukkis sicher bald Vertrauen setzen.
Wollen wir nun das Haus verlassen, müssen wir unsere Mieze erst mal im Garten suchen und mit Leckerchen versorgen, damit wir sie sicher aufgehoben im Haus wissen. So auch heute morgen, bevor wir mit unserem Hundchen in den Wald gefahren sind zum einem Spaziergang. Scrolli ist zwar nicht damit einverstanden, wieder ins Haus rein gehen zu müssen, wo es doch draußen so schön und spannend ist, aber mit Leckerchen geht es dann doch.
Kaum haben wir die Tür beim zurück kommen wieder geöffnet, ist unsere Plumpsmaus wieder ganz schnell im Garten verschwunden.
Sie muss sich nun daran gewöhnen, dass es Zeiten gibt, zu denen sie zu ihrer eigenen Sicherheit im Haus bleiben muss und dafür aber viele Stunden Freiheit zurück bekommt.
Es sei ihr von Herzen gegönnt ein bisschen Freiheit, Bewegung und Sonne spüren und erleben zu dürfen. Unsere Garten ist zwar klein, aber durch die rustikale, nicht typisch schwäbische Bepflanzung ein Paradies für unsere Viecherl. Alle Katzen haben sich hier sehr wohl gefühlt und Scrolli tritt so ein wunderbares Erbe an.
Am Abend habe ich ein wenig Unkraut gerupft im Garten , bevor es beginnt zu blühen. Eine Zeit lang hat mich Scrolli dabei verfolgt und beobachtet, dann ist sie wieselflink durch den Garten gedüst und ich kann sie nicht mehr immer entdecken unter den Büschen.
Beim Abendbrot hat Jürgen nun einen lieben Mitesser zu seinen Füßen sitzen. Fleischkäse, dünn geschnitten mundet Scrolli wohl am besten.
Dienstag
Heute Morgen wollte Scrolli gerne wieder nach draußen, in den Garten gehen. Nach ein paar Schritten kehrte sie wieder um , kam zurück ins Wohnzimmer und kletterte auf das Sofa. Sie hatte wohl auch bemerkt, dass es noch sehr kühl ist am Morgen.
Gegen zehn Uhr war dann die Außenwelt wieder in Ordnung und Scrolli ging auf Entdeckungstour in den Garten.
Nach einer halben Stunde kam sie dann kurz in die Wohnung, ziemlich schlammig und nass an der rechten Körperseite. Ich schätze mal, sie ist bei ihrer Wanderung in die flache Schüssel, die ich als Trinknapf für die Vögel im hinteren Bereich unseres Gartens aufgestellt habe, hinein geplumpst.
So musste ich unsere Plumpsmaus das erste Mal waschen und abtrocknen.
Hoffentlich bleibt es bei diesem einem Unfall für heute.
Scrolli kann es nur noch schlecht ertragen, wenn Türen geschlossen sind von Räumen, in denen sie sich aufhält. Je kleiner der Raum ist, um so panischer reagiert sie und versucht schimpfend und mit aller Kraft, die Tür auf zu bekommen. Möglicherweise ist es die Erinnerung an den kleinen Raum im Tierheim, den Scrolli ein paar Monate bewohnen musste.
Manchmal lässt sich das Türe schließen leider nicht verhindern und ich hoffe, Scrolli bekommt keine Angst und keinen Käfigkoller.
Die paar warmen, sonnigen Stunden über Mittag hat Scrolli im Garten liegend genossen. Es tut ihr gut, das bisschen Freiheit.
Mittwoch und ganze zwei Wochen
Nun lebt Scrolli schon zwei Wochen mit uns zusammen und ihre Entwicklung ist äußerst positiv verlaufen.
Getsern war sie am Abend das erste Mal bis 22.15Uhr im Garten und heute Morgen wollte sie gleich um 4.30Uhr wieder hinaus in die Freiheit, das Revier kontrollieren.
Nun, um 6.30 Uhr wuselt sie um meine Beine herum ist etwas angeschmuddelt von der feuchten Gartenerde und wird sicherlich noch ein paar Stündchen Schönheitsschlaf einlegen auf dem Sofa.
Gegen 9.45Uhr hörte ich plötzlich aus dem Garten kommend das böse Gezeter einer Krähe. Sofort bin ich in den Garten gerannt, die Meckerkrähe saß auf unserem Kirschbaum, der schwarzen Knorpelkirsche und Scrolli saß ängstlich und zitternd auf einem Rasenstück in unmittelbarer Nähe des Kirschbaumes.
Warum diese Krähe ausgerechnet beim Anblick von Scrolli so ein Theater gemacht hat kann ich nicht verstehen, aber ich weiß durchaus, dass Krähen auch schon Katzen heftig verletzt haben.
Bei meinem Anblick ist die Krähe jedenfalls entflogen und Scrolli ist vorsichtshalber erst mal ganz schnell ins Haus gerannt. Sicher ist sicher. Dann brauchte sie auch unbedingt dringend eine Stärkung, was sie mir mit lautem Maunzen mit teilte. Trockenfutter und Wasser stehen immer frei zur Verfügung im Badezimmer, Nassfutter gibt es auf Bestellung in der Küche.
Ich hoffe sehr, dass Scrolli noch mehr Selbstsicherheit entwickelt und sich von so einer ollen Krähe keine Angst mehr einjagen lässt.
Zu Jürgen und mir hat sie sehr schnell Vertrauen entwickelt, die Bereiche unseres Hauses und unseres Garten, die sie inzwischen kennen gelernt hat, nimmt sie voll in Beschlag. In jeden Korb oder Karton , der irgendwo rum steht, springt sie neugierig hinein.
Wenn ich sie so vital und munter erlebe, denke ich, Gottseidank, sie kann so sicher noch viele Jahre leben.
Ich werde nun in dieses Tagebuch keine regelmäßigen Einträge mehr machen, da ich mich zu oft wiederholen müsste.
Scrolli ist gut bei uns angekommen und wird jeden Tag ein Stück entspannter und offener. In großen Bereichen weiß sie, was sie will und setzt es auch um oder verlangt deutlich danach.
Wir lieben diese kleine Miezekatze und sind sehr froh, dass sie sich bei uns wohl fühlt.
Freitag 29.4.2011
Am Abend kam ein Gewitter auf. Scrolli wurde richtig unruhig und versuchte unbedingt in meiner Nähe zu bleiben. Ich saß gerade im Büro und nahm Eintragungen am PC vor als das erste, heftige Donnergrollen begann.
Scrolli sprang vor Schreck auf und verschwand blitzschnell unter unserem Garderobeschrank im Flur.
Dort kam sie erst wieder hervor, als das Gewitter schon länger vorbei war.
Später wollte sie dann nochmals hinaus in den Garten gehen und schlich ganz vorsichtig über die Terasse, als ob sie jederzeit mit damit rechnete, dass wieder etwas Merkwürdiges von oben kommen könnte.
Montag 2.5.2011
Gerade konnte ich beobachten, wie Scrolli versucht hat, eine Wespe zu fangen draußen im Garten. Sie stellt sich sehr geschickt an dabei für ihre körperlichen Verhältnisse.
Ich kann nur hoffen, dass die Wespen schnell davon fliegen und meine süße Katze nicht verletzen. Scrolli kann nicht verstehen, dass von diesen Tieffliegern Gefahr für sie ausgeht.
Da Scrolli sich inzwischen fast den ganzen Tag im Garten auf hält, kann ich nicht immer sehen, was sie gerade erlebt.
Dienstag 3.5.2011
Und morgen sind es dann ganze drei Wochen die Scrolli nun bei uns und mit uns lebt. Fast ist es so, als sie die kleine Zauberkatze schon immer hier gewesen, wir können uns schon nicht mehr vorstellen, wie es ohne diese Mieze hier wäre.
Da wir heute Abend mit Nono bei Frau Dr. Jannes in Tamm zum jährlichen Impfen waren, haben wir auch gleich Nachschub von Vitamin B Tabletten mit gebracht für Scrolli.
Zur Zeit hat Scrolli am frühen Morgen und am Abend einen grossen Jetztmussichunbedingtspielenanfall, tagsüber genießt sie so oft es geht unseren botanischen Garten und in der Nacht schläft sie nach wie vor bei uns im Bett. Sie hat sich an unseren Rhytmus angepasst und weiss eigentlich ziemlich genau, was sie will.
Da sie einen guten Appetit entwickelt hat, nimmt sie nun auch ein wenig an Gewicht zu. Ich stetes Fitnessprogramm ermöglicht es, dass sich die Muskeln wieder aufbauen an den Beinchen und man kann die Muskeln nun auch richtig spüren, wenn man Scrolli anfasst.
Den ollen Staubsauger kann sie immer noch nicht leiden und verlässt dann immer die Wohnung wenn ich den Krachmacher zum Einsatz bringen muss. Da ich von Hause aus kein Putzteufel bin hält sich diese Aktion aber in Grenzen.
Schrolli geht es auf jeden Fall sehr gut mit uns.
Mittwoch 11.5.2011
Nun sind es vier Wochen, die wir miteinander leben und ich kann nur wiederholen, Scrolli geht es super.
Das Grundstück kennt sie nun sehr gut und es gibt kaum eine Ecke, auf der Scrolli nicht schon ausgiebig den Tag genossen hat.
Meistens geht sie mit dem Lauf Sonne mit und lässt sich von ihr wärmen in ihrem Revier.
Wenn ich sie beim Spielen beobachte, denke ich oft, ich habe ein ausgelassenes Katzenkind vor mir. Besonders niedlich sieht es aus, wenn Scrolli eine ihrer Fellmäuse im Kampf erlegt hat und sie stolz in ihrem Mäulchen herumträgt und ihre Beute präsentiert.
Mittwoch 18.5.2011
Inzwischen verteidigt Scrolli ihr Revier lauthals gegen den alten Nachbarkater, der unter der Hecke, hinter dem Zaun zum seinem Grundstück hin, genauso wie Scrolli auf ihrem Grundstück, seinen Lieblingsplatz zum Dösen hat. Vorbei ist es mit seinem ruhigen Katerseniorenleben, dass er bislang in Alleinherrschaft unter der Hecke führen konnte. Armer alter Kater und stolze, mutige Scrolli.
Unter unsere Badezimmertür müssen wir nun vorsichtshalber einen Keil legen, da Scrolli, wenn sie im Bad beim Wasser trinken umplumpst die Tür zuschiebt. Sie mag absolut keine verschlossenen Türen und es gibt ein lautes, nicht zu überhörendes Gemaunze bis zur Befreiung durch uns Zweibeiner.
Läuft Scrolli schnell, oder rennt sie hüpfend durch die Wohnung hat ihr kleiner Körper sehr viel Stabilität und die Bewegungen wirken völlig normal und gesund.
Nur kurz nach dem Aufstehen oder wenn sie langsam läuft oder zu stehen versucht, fällt Scrolli noch immer auf die Seite.
Mittwoch 25.5.2011
Und wieder gibt es mehr Freiheit für Scrolli.
Nachdem wir das Treppengeländer nach oben nun endlich abgesichert haben mit einem Holzbrett ist die Treppe zum Obergeschoss für Scrolli frei gegeben.
Lediglich die Raumspartreppe zu unserem Gästezimmer unter dem Dach werden wir nicht für Scrolli genehmigen da dort große Sturzgefahr für unsere Plumpskatze besteht.
Scrolli kommt die Treppe nach oben wunderbar alleine , ohne Hilfe hoch. Sie krallt sich an den Teppichauflagen fest und zieh ihren Körper hinterher Stufe für Stufe.
Den Weg wieder hinunter hat sie noch nicht alleine versucht zu bewältigen und wartet brav, bis einer von uns Zweibeinern sie nach unten trägt.
Nun kann Scrolli, wenn sie mit bekommt, dass Jemand von uns nach oben geht, völlig eigenständig hinter her kommen. Bislang, als die Treppe noch nicht frei gegeben war, hat sie oft jammernd gemaunzt, weil sie nicht alleine sein wollte.
Ansonsten liebt unser Maunzerle es nach wie vor in ihrem Garten unter einer Hecke zu liegen. Oft so, dass sie das Nachbargrundstück, auf dem zwei alte Hunde und ein alter Kater leben, im Blick hat.
Scrolli fühlt sich rundherum wohl in ihrem Revier.
Nach wie vor verbringt sie die Nacht in unserem Bett, braucht aber inzwischen keinen Körperkontakt mehr sondern liegt meist entspannt am Fußende mit weit ausgestrecktem Körper.
Gewitter , Staubsauger und Bohrmaschine sind nach wie vor große Angstmacher und diesen Punkt werden wir wohl leider nicht bearbeiten können.
Aber im Gegensatz zu vor ein paar Wochen kommt Scrolli inzwischen recht schnell wieder aus ihrem Versteck heraus, wenn die bösen Geräusche aufgehört haben sie zu erschrecken und zu bedrohen.
Mittwoch 1.6.2011
Ein nettes Ritual hat sich zwischen Scrolli und Jürgen entwickelt.
Wenn Jürgen zu Bett gehen will, spricht er Scrolli an und fragt sie, ob sie mit kommen will zum schlafen.
Meist rennt sie dann los zur Treppe um bloß diesen Einsatz nicht zu verpassen. Sie liebt es ins Bett zu gehen. Geht jemand am Abend von uns früher nach oben und sie bekommt es mit, steht sie in den Startlöchern und hofft sicherlich , dass schon Schlafenszeit ist.
Dann mussten wir fest stellen, dass unsere Mieze eine Gutwetterkatze ist, da sie sehr ungerne vor die Tür geht, wenn es etwas nieselt und ein Windchen weht dazu.
Da bleibt sie dann doch lieber gemütlich auf dem Sofa liegen.
12.6.2011 Pfingstsonntag
Inzwischen wissen wir sicher, dass Scrolli große Probleme mit dem räumlichen Sehen hat.
Dies ist wohl mit einer der Gründe, warum sie beim Fressen so stark streut. Sie kann nicht richtig zielen, wenn sie mit ihrem Mäulchen das Futter im Napf fassen will. Auch beim Spielen , oder wenn sie versucht zu klettern ist es auffällig, dass sie oft daneben krallen oder fassen will.
Durch ihre Hirnschädigung scheinen noch mehr Bereiche betroffen zu sein, als wir vermutet hatte. Wenn Scrolli sich auf etwas stark konzentriert, wackelt ihr Köpfchen und ein Nystagmus setzt ein, wie bei einem Epileptischen Anfall.
Wir hatten im Garten in einem Busch ein Amselnest mit acht Amselkindern. Gestern nun wurden die jungen Vögel flügge und ihre Eltern versuchten stundenlang Scrolli und auf der anderen Seite der Hecke den Nachbarkater von ihren Kleinen abzulenken.
Der Nachbarkater macht sich schon lange nicht mehr die Mühe zu jagen auf seine alten Tage. Er lag einfach nur wie üblich unter der Hecke auf seinem Lieblingsplatz und schaute nicht einmal nach den Vögeln.
Scrolli lag im Gras und beobachtete sehr interessiert das Vogelvolk und wenn die Vogeleltern genauer hingesehen hätten, müsste ihnen aufgefallen sein, dass für ihre Jungen von Scrolli keine Gefahr ausging. Ein jedes Mal wenn Scrolli aufstehen wollte, ist sie vor lauter Aufregung wieder umgekippt und selbst wenn ein Vogelkind direkt vor ihr gesessen hätte, sie hätte es nicht greifen können.
Naja, gibt ja schließlich auch zu Hause genug zu futtern.
Ansonsten geht es unserer Mieze hervorragend und sie ist glücklich.
27.6.2011 Dienstag
Armer alter Nachbarkater kann ich da nur sagen.
Obwohl Scrolli nie und nimmer einer anderen Katze etwas antun könnte, hat sie sich enormen Respekt bei dem alten Kater verschafft.
Gestern beobachtete ich, wie der Nachbarkater auf unserem Grundstück, auf unserer Seite des Zaunes die von uns am Wochenende runter geschnittenen Büsche beschnüffelte.
Scrolli bemerkte ihn, nahm einen Anlauf und rannte auf den alten Kater zu. Laut schreiend sprang er über den Zaun, zurück in seinen Garten und unsere Scrolli saß stolz auf ihrer Seite des Zaunes.
Ordnung muss ja schließlich auch sein.
Samstag 6.August 2011
Scrolli hat sich noch intensiver an uns angeschlossen in der Zwischenzeit.
Besonders seit Jürgens alte Katze Muschi , die nun fast 14 Jahre mit uns zusammen lebte, vor einigen Wochen friedlich, fast unbemerkt und für uns unerklärlich für immer eingeschlafen ist, nimmt Scrolli noch häufiger Kontakt zu Jürgen auf.
Sie hat es mit erlebt, dass Muschi immer kam, wenn Jürgen im Haus war und ihre Schmuseeinheiten und Futter eingefordert hat von ihm.
Nun lässt Scrolli keine Gelegenheit aus, Jürgen um die Beine zu streichen und von ihm auf den Schoß genommen zu werden zum Schmusen.
Sie genießt es, nun eine Einzelkatze zu sein und den Status einer Prinzessin inne zu haben.
Vor allem will sie, dass wir abends gemeinsam zu Bett gehen, als Rudel.
Wehe es versucht Jemand alleine die Treppe nach oben, zum Schlafzimmer zu gehen. Sie kann es kaum ertragen und läuft unruhig hin und her laut maunzend.
Wir gehören zu ihrem Leben. Ist das nicht wunderbar?
Sonntag 1.10.2011
Nun musste Scrolli sich auch den Umstand gewöhnen, an vier Wochentagen bis 12 oder 13 Uhr mit Nono alleine im Hause zu sein.
Ich habe wieder eine private Pflegestelle annehmen dürfen bei einem 93jährigen netten Senioren und bin zu unterschiedlichen Zeiten so nicht mehr zu Hause.
Wenn das Wetter sonnig und warm ist, öffnet meine liebe Nachbarin gegen 10 Uhr die Terrassentür, sodaß Scrolli und Nono sich im Hof und Garten aufhalten können und natürlich von der Nachbarin Leckerlis und Streicheleinheiten bekommen.
Unser Hoftor ist so präpariert, dass es von außen nicht zu öffnen ist und so kann Scrolli nichts passieren und sie kann Haus und Garten nach ihren Bedürfnissen in Beschlag nehmen.
Kommt Jemand an unser Hoftor oder klingelt, hört unsere nette Nachbarin Nono bellen und kümmert sich um die Belange.
Da Nono immer bellt, wenn Jemand am Tor erscheint, ist es auch nicht möglich für Besucher, wer immer es auch sein mag, unbemerkt unser Grundstück zu betreten.
Scrolli verschwindet am Morgen, kurz nach vier Uhr erst mal im Garten, wenn Jürgen die Terassentür öffnet und bevor ich am Morgen zum Bus gehe, muss ich Scrolli mit der Taschenlampe auf dem Grundstück suchen und ins Haus bringen.
Sie merkt ganz genau an unserem Verhalten, ob wir beide schon früh aus dem Haus gehen. Ist dem nicht so, ist sie spätestens um sechs Uhr wieder im Haus.
Mir ist schon klar, es daß Scrolli nicht gefällt, wenn das Rudel nicht komplett ist, aber es geht ihr hier auch ohne unsere ständige Anwesenheit gut und Scrolli und Nono zeigen immer sehr große Freude, wenn wir dann wieder zu Hause ankommen.
Gesundheitlich geht es Scrolli super. Nach wie vor plumpst sie immer wieder um, andere Defizite können wir nicht fest stellen.
Montag, 24.10.2011
Ich konnte es wirklich kaum glauben, als Scrolli nach ihrem ersten Morgenrundgang in ihrem Garten um 5 Uhr heute Morgen, plötzlich stolz maunzend ( man kann den Unterschied der Maunznuancen sehr genau hören und unterscheiden) vor der Terassentür stand und wieder um Einlass bat--mit einem tollen Geschenk in ihrem Mäulchen.
Es war eine richtige, echte, lebendige Maus und dazu auch noch selbst gefangen. Bislang spielte Scrolli immer flink und sicher mit kleinen Fellmäusen in der Wohnung und wir hätten nie vermutet, dass unsere süße Plumskatze jemals eine echte Maus erwischen könnte.
Aber so kann man sich täuschen. Die kleine Stubentigerin überrascht uns mit so Vielem jeden Tag, aber dieser Mausfang war bis jetzt die absolute Krönung.
Jürgen hat nach einer guten Stunde die Beute entsorgt, aber ich könnte wetten, ab heute haben die armen Mäuse in unserem Garten nichts mehr zu lachen.
Inzwischen hat Scrolli ihr dichtes Winterfell angelegt und mit ein paar Gramm mehr auf den Rippen sieht sie puberlgesund aus.
Und jaaaa, ich bin stolz auf meine Katze.
1.12.2011
Hin und wieder ein Mäusschen gab es in der Zwischenzeit dann immer mal wieder von Scrolli für uns.
Aus der Dunkelheit heraus kommt sie dann stolz mit ihrer Beute an die Terassentür.
Scrolli liebt es, in der Dunkelheit in den Garten zu gehen, so richtig nach Katzenart.
Allerdings ist es verwunderlich, dass die Mäuse nicht allesamt verschwinden , wenn unsere Mieze in den Garten kommt. Sie maunzt nämlich immer ziemlich Laut beim raus gehen , so als wolle sie die Mäuse erst mal anlocken.
9.1.2012 Montag
Nun ist das neue Jahr schon 9 Tage alt und die Knallerei der Kids draußen, vor allem in den Abendstunden hat endlich aufgehört.
Für Scrolli keine angenehmen Geräusche. Vor allem an Silverster wusste die arme Mieze nicht, wohin sie sich verstecken sollte um sich vor der lauten Knallerei in Sicherheit zu bringen.
Wie schon des öfteren erwähnt, schon alleine das Geräusch des Staubsaugers ist für Scrolli eine Qual. So kann man sich vorstellen, wie es ihr erst an Silvester ergangen sein muss.
Nono fand es auch nicht toll, aber er blieb stundenlang in Halbachtstellung auf dem Sofa liegen, nicht entspannt schnarchen wie an den anderen Abenden.
Wenn man bedenkt, wieviel Tierfutter man für diese ganze, unsinnige Knallerei erwerben könnte und wieviel Angst unseren tierischen Lebensgefährten erspart bliebe, würden wir Menschen das neue Jahr etwas leiser begrüßen.
Zur Zeit hat Scrolli ein neues Hobby entdeckt. Nehmen wir sie auf den Arm und setzen uns mit ihr an den großen Esstisch vor dem Fenster, kann sie die Tauben, die im Moment zahlreich unser Futterhäusle und die Äste unseres Kirschbaum besuchen, aufgeregt und beuteorietiert beobachten.
Einige der Wildtauben schauen ab und an sehr interessiert durch das Fenster in unser Wohnzimmer hinein. Welch große Freude für Scrolli.
Ein ganzes Jahr Scrolli 15.4.2012
Nun lebt Scrolli doch tatsächlich schon ein ganzes Jahr bei uns. Wie doch die Zeit so schnell vergeht.
Hier ist/sind ihr Reich, ihr Garten, ihr Haus, ihre Menschen und ihr Hund. Scrolli fühlt sich wohl mit uns und sie zeigt es uns ganz deutlich immer wieder aufs Neue.
Was besonders spannend ist, ist Scrollis Art zu kommunizieren. Ihre Maunzlaute haben so viele, unterschiedliche Betonungen, Nuancen und Lautstärken, wie ich es noch nie bei einer anderen Katze erlebt habe.
Wir wissen immer ganz genau, was Scrolli uns sagen will. Besonders laut und deutlich ist ihre Vorwurfshaltung, wenn wir am Abend nochmals das Haus verlassen. Da hat ihr Rudel gefälligst zu Hause zu bleiben. Ordnung muss ja schließlich sein.
Tagsüber ist es wohl in Ordnung, dass wir das Haus verlassen. Zwar mag sie es auch nicht sonderlich, aber sie akzeptiert es und rollt sich auf Sofa oder Sessel zusammen und schläft. Außerdem orientiert sie sich an Nono, ihrem Hundekumpel. Der weiß immer ganz genau was Sache ist und wenn er nur mal kurz vom Sofa aufschaut, weiß auch Scrolli, es ist alles okay.
Unsere kleine Terrasse hat zu diesem Frühjahr eine Dielenbretterverschönerung bekommen, über den alten, grauen Gehwegplatten.
Jedes einzelne Brett, jede noch so kleine Veränderung wurde von Scrolli genau beobachtet und auf jedem Brett wurde ein Probeliegen veranstaltet. Nun wird der Frühling und die Sonne auf den warmen Brettern in vollen Zügen genossen von unseren Vierbeinern.
Unsere katzenfreundlichen Nachbarn erkennt Scrolli schon an Stimme und Schritt und vor allem, an Nonos Begrüßungsgebell. Nono hat auch seine eigene Sprache und für jeden Menschen einen anderen Ton.
So stürmt auch Scrolli zum Hoftor um Besuch zu begrüßen oder, wenn sie irgendwo im Blumenbeet versteckt legt, maunzt sie zur Begrüßung und macht auf sich aufmerksam.
Gesundheitlich geht es unserer schnurrenden Prinzessin sehr gut. Sie plumpst nach wie vor häufig um oder kippt nach hinten weg, wenn sie ihren Körper zu sehr anspannt, aber alles andere funktioniert allerbest.
Am Karfreitag hat sie uns überrascht, indem insgesamt nacheinander 5 Mäuse gefangen und zur Terrasse gebracht hat. Wir wussten gar nicht, dass in unserem kleinen Garten soviele Mäuse gelebt haben.
War ein tolles Ostergeschenk, oder?
April 2013 2 Jahre Scrolli
Eigentlich gibt es nichts Besonders zu berichten-erfreulicherweise.
Zwei Jahre wuselt und plumpst, schnurrt und maunzt Scrolli nun in unserem Leben, Haus und Garten. Fühlt sich wohl und genießt nun die ersten etwas wärmeren Sonnenstrahlen draußen im Garten.
14 Jahre muss sie nun alt sein und macht einen fitten, zufriedenen Eindruck.
Sie braucht ihre Regelmäßigkeiten, hat wohl eine innere Uhr, die allerdings mit der Zeitumstellung Sommer auf Winter nicht so ganz konform geht. Im Winter geht sie vor und im Sommer muss sie anfangs am Morgen geweckt werden. Der Wecker klingelt normalerweise um vier Uhr, ist natürlich nicht so prickelnd, wenn Scrolli vorgeht.
Scrolli kommuniziert nach wie vor gerne und sehr deutlich mit uns und wir könnten ihre Laute fast allesamt in Menschsprache übersetzen, so klar sind sie.
Nun hoffen wir sehr, dass Scrolli noch ein paar gute Katzenjahre hat und mit uns alt wird. Wir können uns den Tagesablauf ohne sie nur sehr schwer vorstellen. Sie hat mit ihrer sehr liebenswerten, menschenbezogenen und vertrauensvollen Art schnell unsere Herzen gewonnen. Die Vorstellung, dass ernsthaft darüber nachgedacht wurde, sie von ihrem „Leiden“ zu erlösen, macht Schaudern. Sie lebt mit ihrem Handicap glücklich und zufrieden und genießt ihr Leben.
11.12.2013 Im Moment sind wir sehr traurig
Unser langjähriger Hundefreund Nono musste vor zwei Wochen eingeschläfert werden. Er hatte einen Tumor in einem Lungenflügel und eine Kehlkopflähmung. Nach drei Wochen langen Versuchen seitens der Tierklinik und uns, die Symptome mit Cortison zu lindern und dem kleinen Kerlchen wieder zu mehr Lebensqualität zu verhelfen, in der Hoffnung, er darf noch ein paar Jahre bei uns bleiben, mussten wir einsehen, es ist wohl keine Hilfe mehr möglich, nicht für alles Geld der Welt, und Nono quält sich nur noch.
Die letzten Tage, wenn Nono in der Nacht raus musste, ist Scrolli immer mit ihm in den Garten gegangen und auch wieder mit ihm zusammen ins Haus gekommen. Sie hat gespürt, dass es ihm schlecht ging und wusste wohl, dass sie sich im Dunkel besser orientieren kann.
Nun sucht sie den Hundekumpel immer wieder überall im Haus, ruft im Garten nach ihm und in der ersten Woche ohne Nono wollte sie nicht mehr richtig fressen.
Nun sind wir mit Scrolli alleine. Einen anderen Hund wollen wir nicht mehr zu uns nehmen, da ich nicht mehr so gut und weit laufen kann und wir aus Altersgründen auch nicht wissen, ob wir ein Tier noch lange genug begleiten können.
Ob Scrolli mit einer weiteren Katze im Haus einverstanden wäre, ist uns auch nicht wirklich klar. Sie hat sich so sehr daran gewöhnt hier die Prinzessin zu sein, auf der anderen Seite, wenn es vielleicht auch ein älteres Tier ist, das sich anpassen könnte? Wir sind unsicher und Scrolli kann uns nicht deutlich genug zeigen, ob es klappen könnte.
Drei Jahre Scrollikatze April 2014
Nun sind es stolze drei Jahre die unsere Wackelkatze mit uns zusammen lebt und noch immer geht es der inzwischen etwas betagteren Mieze mit ihren 14 Katzenjahren gut.
Scrolli ist rundum zufrieden und hat Jürgen und mich gut in der Kralle.
Nachdem wir nach Nonos versterben überlegt hatten, für Scrolli einen weiteren Stubentiger aus dem Tierheim zu uns zu holen in die Senioren WG, mussten wir Abstand nehmen von dieser Überlegung.
Sobald eine Katze unser Grundstück betritt, greift Scrolli sie sehr heftig an und wir erkennen diese ansonsten so sanfte Mieze nicht wieder. Vor unserem Tor oder Zaun dürfen andere Katzen sitzen so lange sie wollen, aber wehe sie begehen den Fehler Scrollis Revier zu betreten.
Schon so oft hatten wir in der Zeitung und im Rundbrief des Tierheims von Katzen gelesen, die dringend ein zu Hause brauchen würden, weil sie alt oder auch krank sind, aber der Gedanke dass diese bedauernswerten Kreaturen hier nur verprügelt würden von der Katze mit den älteren Rechten und noch mehr leiden müssten, lässt uns etwas traurig Abstand nehmen zu diesem Gedanken.
Scrolli ist im Übrigen die erste Katze, die in unserer Familie älter als 12 Jahre wurde. Es ist erstaunlich wie sehr dieses Tierchen am Leben hängt und eigentlich sehr gesund ist, nach Allem, was sie schon erleben musste.
Gerade im Moment liegt Scrolli im Garten in der Sonne und beobachtet Vögel, die in den Zweigen unserer Obstbäumchen herum springen.
So kann man einen Lebensabend gut aushalten, nicht wahr?
Bis in einem Jahr wieder, liebe Grüssle
Scrolli und ihre Menschen J
Ein neuer Bewohner
SAMMY
So langsam können wir mit der Trauer um Nono umgehen und sie überrennt uns nicht mehr so sehr Wie alle, unsere schon in den Tierhimmel gegangenen Viecherl, vermissen wir den Hundefreund und meinen oft noch, er ist in unserer Nähe. So manches Mal denke ich, dass alle meine Engel noch anwesend sind.
Nach Nonos traurigen und unerwarteten Sterben hatten wir eigentlich beschlossen, nun keinen Hund mehr in unsere Familie auf zu nehmen, auch weil wir nicht mehr so jung sind und nicht wissen, ob uns noch genügend Zeit bleibt, ein ganzes Hundeleben begleiten zu können. Es gibt Niemanden, der unsere Tier übernehmen würde, wenn wir sie nicht mehr versorgen könnten.
Aber das Haus ist ohne Hund so ruhig und leer, der Teppich ohne Hundehaare. Auch wenn Scrolli hier ihr Revier hat und nach wie vor eine reizende Katzendame und liebe Freundin für uns ist, sie verschläft schon sehr viel des Tages und irgendwie hatten wir so das Gefühl, dass auch unserer Mieze wieder mehr tierische Gesellschaft nicht schaden könnte, um wieder etwas mehr in Bewegung zu komme.
Ein Tierheimleiter aus der Mannheimer Ecke suchte für einen alten, vernachlässigten Hund eine Familie, die ihn zur Endpflege bei sich aufnimmt. Eine liebe Bekannte hatte dieses Gesuch bei Facebook gepostet. Wir haben uns dafür bei ihm gemeldet, bekamen aber nach ein paar Tagen einen Anruf, dass es diesem bedauernswerten Geschöpf schon so schlecht ging, dass er erlöst werden musste.
So begann ich die Internetseiten der Tierheime, in der für uns erreichbaren Nähe, zu besuchen um nach einem Hund Ausschau zu halten, der mit Katzen und Menschen verträglich ist.
Alter, Rasse waren uns egal und es war klar, wir können nur einen Hund adoptieren, auch wenn es fünf passende Vorstellungen gab. Nur einen Hund wollten wir kennen lernen und wenn die Chemie stimmen sollte, keinen weiteren Hund anschauen um nicht mit einer Entscheidung in Konflikt zu kommen.
So durften wir Sammy treffen in Heilbronn, mit ihm eine Runde Gassi gehen und am andren wieder kommen um mit nehmen zu dürfen.
Ein munterer, ca. 3 Jahre alter, kastrierter Jack Russelmix Terrier tobt nun voller Energie durch unser Leben und in 14 Tagen hat er so viel angenommen und akzeptiert von den Regeln und Begebenheiten in seinem neuen Rudel, dass es wunderbar erstaunlich ist.
Scrolli und er nähern sich jeden Tag ein kleines Stückchen mehr an und in ein paar Wochen wird es mit Sicherheit ein normales Verhältnis sein zwischen den Beiden.
Natürlich war sie die ersten Tage nicht wirklich freundlich zu unserem neuen Lebensgefährten und sein noch fast jugendliches Temperament ist für ihr Katzenalter etwas zu viel.
Heute, nach fast drei Monaten ist das Verhältnis der Beiden Fellnasen schon ziemlich normal und wenn Sammy nicht so übermütig auf Scrolli zu rennt, ist die Welt in Ordnung.
Oft liegen sie gemeinsam im Hof, das Geschehen vor dem Hoftor beobachten , so wie Scrolli es auch mit Nono immer gemacht hatte und wenn ich von meinen Mittageinsätzen wieder nach Hause komme, liegen Beide friedlich auf dem Sofa und freuen sich, endlich wieder in den Garten hinaus gehen zu können.
Scrolli ist nicht mehr alleine, wenn wir das Haus verlassen müssen und das gibt uns ein gutes Gefühl.
Scrolli fühlt sich nach wie vor wohl, sie wird alt aber es geht ihr gut
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Im sechsten Jahr April 2016
Inzwischen lebt Scrollikatze ganze 5 Jahre mit uns zusammen, ist wohl inzwischen 16 Jahre alt und in einem altersgemäßen Katzenzustand.
Es geht der Katzenprinzessin nach wie vor gut und sie genießt ihr Katzenleben.
Nach wie vor bin in abgeschrieben, wenn Jürgen zu Hause ist. Scrolli ist eben eine Papakatze J.
Krank war unsere Mieze nicht ein einziges Mal in all den Jahren und wir hoffen, dass Scrolli noch ein paar gute Jahre hat und ihr Katzenleben mit uns verbringen kann.
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16 Jahre alte Miezekatze 13.4.2017
Ein weiteres Jahr ist vergangen mit unserer süßen Wackelkatze. Noch immer erfreut Scrolli sich bester Gesundheit und hängt mit abgöttischer Liebe an Jürgen. Ist er zu Hause, ist Scrolli sein Schatten und will nur in seiner direkten Nähe sein.
Vor vier Wochen bekamen wir fellnäsigen Zuwachs. Muckel, ein ca. 6 jähriges Dackelmixmädchen aus Rumänien zog bei uns ein. Die kleine Hündin ist katzengewohnt und Scrolli verhielt sich am 3. Tag nach Ankunft des neuen Rudelmitgliedes, so , als sei dieses Hundchen schon immer hier. Die ersten beiden Tage war sie etwas zurückhaltend, aber nicht wirklich ängstlich oder entsetzt.
Alles in Allem können wir sagen, dem Rudel geht es gut J.
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Im 19. Lebensjahr 12.4.2018
Nun ist Scrollimiez in ihrem 19. Lebensjahr angekommen und es geht ihr immer noch gut. Sie war nie krank, hatte keine gesundheitlichen Probleme, außer ihrer Ataxie und so plumpst sie munter weiter in Haus und Garten und vor unsere Füsse und die Pfötchen der Hunde.
Alles in Allem kann man sagen, dass Wackelkatzen supertolle Katzen sind, ihr Leben genießen und sich sehr gut ihre Familien und Begebenheiten intergrieren.
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Scrolli 2019
Nun haben wir April 2019. Seit April 2011 lebt Scrollikatz mit uns zusammen und fühlt sich immer noch sehr wohl.
Gestern habe ich den Spruch gelesen, dass Katzenerziehung ganz einfach sei. Nach drei Tagen mache der Mensch, was die Katze will.
So ähnlich lief es ja auch bei uns und mit zunehmenden Alter fordert Scrolli immer deutlicher ein, was sie will.
Seit etwa 9 Monaten kann sie nicht mehr hören. Es ist zu spüren dass sie nun so richtig im Seniorenalter angekommen ist. Ihr Maunzen und Rufen ist sehr laut und krächzend geworden und sie will in erster Linie, dass Jürgen sie auf den Arm nimmt und wenn er nicht da ist und Scrolli nicht schläft ruft sie anhaltend nach ihm und sucht ihn.
Wenn ich Zeit habe, nehme ich Scrolli natürlich auch auf den Arm und schmuse mit ihr, aber leider ist das nicht den ganzen Tag über durchgängig möglich. Diese Kröte muss unsere Prinzessin leider schlucken.
Lieblingsplätze sind nach wie vor für alle drei Fellnasen bei angenehmen Temperaturen unter dem Kirschbaum neben der Terrasse oder wenn der Kaminofen am Abend flackert im Wärmefeld das ausstrahlt auf den Boden davor.
Wer hätte je gedacht, dass dieses Handicapkätzchen nun 19 Jahre alt wird und so intensiv ihr Katzenleben geniessen kann. Scrolli war noch nie krank, nicht einen einzigen Tag seit wir sie kennen.
Nun sind wir gemeinsame eine richtige Seniorengang und in drei Jahren darf dann auch Jürgen mit fast 66 Jahren in den Ruhestand gehen und wir sind gespannt, was uns das Leben gemeinsam noch beschert.