16. Juni bis 5. Juli 2010

 

Mittwoch, 16. Juni 2010

 

Heute durfte Martin notgezwungener Maßen  den ganzen Tag im Bett bleiben. Er stand im Tagesraum der Gruppe und schaute interessiert Fußball im Fernsehen.

 

Der Boden des Ganges zu den Zimmern wurde neu versiegelt und durfte von 8 Uhr bis 18.30 Uhr nicht betreten werden.

 

Die Mitarbeiter waren genervt , weil sie so viele Umwege machen mussten und alle Bewohner im Auge behalten mussten und Martin fand es toll. Klar, wenn man so einen tollen Logenplatz hat.

 

 

Donnerstag, 17. Juni 2010

 

Ich habe wieder einen Termin beim Doc wegen hohem Blutdruck. Steffi und Jürgen haben einen Zahnarzttermin.

 

Tapfere Maus, die Zahnärztin musste einen Milchzahn ziehen. Steffis Milchzähne fallen nicht von alleine raus und sie hat immer noch viele Milchzähne in ihrem Kiefer.

 

Steffi macht immer toll mit, geht ganz alleine, vertrauensvoll  in das Behandlungszimmer und lässt sich voller Vertrauen von unserer netten Zahnärztin behandeln, auch wenn es mal unangenehm sein kann. Brave Maus, meine Tochter.

 

Bei mir hat sich wohl eine Diabetes entwickelt und ich muss nun regelmäßig den Blutzuckerwert messen und Tabletten einnehmen. Hatte mir gerade noch gefehlt, aber das erklärt nun wenigstens, wieso ich mich schon seit gut einem Jahr nur noch krank und kraftlos fühle.

 

 

Freitag, 18. Juni 2010 - mein 57. Geburtstag

 

Welch Wunder, dass ich überhaupt so alt geworden bin, bei allem, was in meinem Leben so geschehen ist.

Wir haben einen Erdbeerkuchen mit zur Gruppe genommen , zur Ehre dieses Tages und ich wurde mit einem 50Euro Gutschein fürs Breuningerland und einer gelben, viertriebigen Orchidee von der Gruppe beschenkt. Wie lieb, aber es soll doch niemand für mich Geld ausgeben und üblich ist es doch auch nicht. Aber ich habe mich über diese Aufmerksamkeit sehr gefreut.

 

Steffi hat mir ganz förmlich, händeschüttelnd gratuliert und fand den Kuchen lecker. Logisch, war ja auch Sahne drauf, wie von Steffi bestellt.

 

 

Mittwoch, 23. Juni 2010

 

Trauerfeier für G. Es hat mich sehr mitgenommen. Ich war nicht in der Lage der Familie, die nach dem Segen am Sarg stand, mein Beileid aus zu drücken. Bin leise  in die andere Richtung zum Ausgang gegangen. So schnell ist sie ihrem Mann H. gefolgt. Ein komisches Gefühl  nun an ihrem Haus vorbei zu gehen und zu wissen, sie sind nicht mehr da. Wir kannten uns über sieben Jahre.

 

Martins Verfassung war gemischt, Tanja hat Dienst. Sie hat Nono eine ganze Wurst spendiert, die irgendwie  übrig war beim Abendessen. Hoffentlich müssen wir für den Hund nicht irgendwann auch Pflegegeld in der Gruppe bezahlen. Aber ist schon klar, dieser Hundeblick verrät alles--gib mir Fresschen.

 

Martins alte Wasserbahn, mit der er im Sommer immer so gerne gespielt hatte,  habe ich meiner Nachbarin Gaby für ihre kleinen Enkel vermacht. Martin wird nie wieder etwas damit anfangen können und das Teil war zu teuer, als das es einfach nur im Schuppen vergammelt.

 

 

Samstag, 26. Juni 2010

 

Habe heute das Stück Rasen vor der Gruppe gemäht, damit sie endlich das Planschbecken aufstellen  und sich abkühlen können. Irgendwie fällt das Rasen Mähen wohl hier flach und so können wenigstens ein paar Bewohner plantschen bei  dieser Bullenhitze. Denke mal, Steffimaus wird er erste Badegast in dieser Saison sein.

 

 

Sonntag, 27. Juni 2010 - 4: 1 für Deutschland

 

Unsere liebe Freundin Rosie kam vorbei, zur großen Freude von uns, besonders von Martin, der sein Glück nicht fassen konnte. Rosie ist immer noch ein Engel für meine Kinder und wir hatten sehr großes Glück, dass wir sie 1997 kennen lernen durften.

 

Unser sehr alter Adapter für einen Schlauchanschluss aus Beringstedt passte allen Ernstes in einer Dusche der Gruppe, sodaß das Planschbecken endlich gefüllt werden konnte. Manchmal ist es doch zu was gut, nicht alles gleich weg zu werfen.

 

Steffi war natürlich der erste Badegast im Planschbecken, logisch , Fräulein Wasserratte.

 

 

Alle Resonanzen auf meine Inserate Stellengesuche zerschlagen  sich wieder. So langsam werde ich unruhig, ich habe nicht mehr lange Anspruch auf ALG. Es wird knapp.

 

 

Dienstag, 29. Juni 2010

 

Tierische Zahnschmerzen haben mich in der Nacht nicht schlafen lassen. Meine Zahnärztin meint, unter der Krone sei Karies, es müsse alles  entfernt werden. Wir versuchen es erst mal mit Antibiose, da auch das Zahnfleisch sehr entzündet ist.

 

Wenn möglich will ich es eigentlich  erst machen lassen, wenn es etwas kühler wird im Herbst. Mein Blutdruck ist zur Zeit auch noch sehr hoch und irgendwie wirken die Betäubungen nicht zu 100%

 

 

Montag, 5. Juli 2010

 

Das Sommerfest der Einrichtung gestern war echt schön, aber für mich und Martin auch sehr anstrengend. Beim Gottesdienst waren es für Martin zu viele Menschen und es war für ihn zu laut. Wir haben trotzdem teil genommen.

 

Nachmittags hatte auch er dann wieder ein wenig Spaß und Jürgen und ich konnten ein müdes Kind am Abend ins Bett legen.

 

Frau Hochstetter und Frau Kuhn haben sich kennen gelernt, Katja die in der WfB arbeitet, war auch dabei.

 

Steffi wollte bei einer Aufführung einer Heimband nur allzu gerne auf die Bühne und mitmachen. Das hatte mich veranlasst, Frau Michaelis darauf an zu sprechen, doch auch in Markgröningen solch eine sinnvolle Musikgruppe entstehen zu lassen. Vielleicht trägt mein frommer Wunsch ja Früchte, aber ich denke mal eher nicht. Es ist sicher  zuviel Aufwand.

 

Dieses Sommerfest war Steffi das erste Mal voll und ganz mit dabei. Die letzten Jahre hatte sie sich immer in  ihrem Zimmer verbuddelt.

 

Sie blieb auch stundenlang wirklich mit uns zusammen, was für Martin sehr toll war.

 

Allerdings hatte sie sich in der Reithalle ein zweites Mittagessen ergattert, weil die Mitarbeiter der Gruppe nicht mit bekommen hatten, dass Jürgen schon mit Steffi zum Essen war. Steffi Schlitzohr hat es nicht verraten.

 

Mein Blutdruck ist in der Regel zur Zeit zwischen 200 zu 110, trotz Medis. Der BZ hat sich durch die Medis und die Ernährungsumstellung, kaum noch Kohlehydrate gut entwickelt.

 

In vier Wochen hofft der Doc. hat es sich mein Blutdruck wenig reduziert durch die Medikamente.