20. Oktober bis 26. Oktober 2009
Dienstag, 20. Oktober 2009
Heute war Martin soooo kraftlos. Sicher hat er gestern all seine nur irgendwie möglichen Kräfte aufgebracht für seinen Ehrentag.
Seine Religionslehrerin kommt nun öfters zu ihm und versucht ihm Mut zu machen. Sie saß gestern auch lange mit uns zusammen. Ich bin sehr dankbar für ihre liebevolle Zuwendung.
Gestern Vormittag war sie mit der Pastorin bei Martin um ein Segensgebet für Martin zu sprechen.
Soviel Fürbitte und so viel Tränen—warum kann Martin nicht wieder gesund werden, so wie früher glücklich sein?
Mittwoch, 21. Oktober 2009
Heute geht es mir wieder sehr schlecht. Fühle mich, als ob ich eine Grippe bekomme oder sowas in dieser Richtung. Dabei kann ich es mir gar nicht leisten, krank zu werden. Dafür habe ich so gar Zeit übrig.
Jürgen war heute bei Martin und berichtet, dass Martin etwas weniger gehustet hat. Was sind wir doch bescheiden geworden.
Jürgens Kopfschmerzen haben ihn dann teilweise lahm gelegt. Die Kopfschmerzen kommen häufig anfallsartig, wenn das Wetter umschlägt und auch damit müssen wir leben.
Donnerstag, 22. Oktober 2009
Ich muss mich heute wohl tatsächlich etwas schonen. Mit den Kopfschmerzen und dem Schwindel kann ich auch nicht wirklich etwas Sinnvolles machen.
Kurz nach 10 Uhr stand eine Freundin vor der Tür und wir haben die Stunden einfach so verplaudert. Matschig fühle ich mich und müde bin ich.
Heute ist der erste Tag seit Wochen, von dem man sagen kann, es geht Martin etwas besser. In der Zeit, in der wir bei ihm waren, hat er nicht 1x geweint sondern einer neuen vier Wochen Praktikantin interessiert hinter her geschaut.
Für den empfindlichen Magen hat er nun Medis bekommen und es kommt kein Blut mehr, wenn er erbrechen muss, Gott sei Dank.
Freitag, 23. Oktober 2009
Eigentlich hatte ich mich auf meine Stunden mit der alten Dame heute Nachmittag gefreut, aber mir geht es immer noch nicht wirklich besser. Kopfschmerzen, Übelkeit, keine Kraft für Irgendetwas.
Am Montag muss es mir wieder besser gehen, ich will doch meine Sache hier gut machen und nicht krank sein.
Nun ist auch Ricky krank, sein Auto ist zum x-Male in der Werkstatt und auch sonst läuft wohl Einiges nicht so gut.
Wir haben eine innerfamiliäre Pechsträhne, so wie es ausschaut.
Kann nicht endlich einfach alles endlich wieder im grünen Bereich sein?
Samstag, 24. Oktober 2009 - noch ein Monat bis Heiligabend
Am liebsten wäre ich heute im Bett geblieben, geht aber nicht.
Martin hatte wieder irre Hustenanfälle und war weinerlich. Weinerlich bis auf einen Teil einer Fernsehsendung, die wir ein wenig gemeinsam angeschaut hatten. Da trat ein Kunstpupser auf. Mit solchen Dingen ist mein Kind dann doch auf zu heitern, au weia.
Als wir gehen wollten am Nachmittag, kam die Religionslehrerin wieder zu Martin und ich hoffe, Martin und sie hatten noch eine gute Zeit miteinander.
Sonntag, 25. Oktober 2009
Heute wollen mein Bruder, Schwägerin und ihr Hundi vorbei kommen. Sie wollen uns Quitten bringen und ein Stündchen mit zu Martin kommen. Es hat lange gedauert, bis sie mit uns zu Martin fahren wollten.
20.00 Uhr
Ausgerechnet heute Mittag hat Martin eine neue Kanüle bekommen und war danach nur noch am Husten und Schleimabsondern. Seine Körpertemperatur war schon am Mittag bei 37.9 Grad.
Er hat sich sehr gefreut, meinen Bruder und seine Frau, sowie den lieben Hund wieder zu sehen. Leider haben die Beiden es nicht lange ausgehalten, ein so sehr leidendes Menschlein zu sehen.
Nachdem sie wieder geganen waren , hat Martin sehr geweint. Er wollte, dass sie bleiben und er kann es nicht verstehen, dass es Menschen auch sehr schwer fallen kann, Leid mit zu tragen und an zu schauen.
Zum ersten Mal sind auch mir die Tränen gekommen, in einem Moment, als Martin mich so traurignangesehen hat.
Er war sehr betroffen und ich musste ihm so vieles erklären.
Zur Zeit habe ich nur noch das Gefühl, mein Kind alleine zu lassen in seiner Not. Auch wenn wir täglich und oft lange bei ihm sind, es reicht nicht mehr. Er ist zu sehr alleine in seiner misslichen Lage.
Montag, 26. Oktober 2009
Jürgen hat mich heute zum Doc und zur Arbeit gefahren. Mir ging es noch elender als die letzten Tage. Nasennebenhöhlen und Kieferhöhlen sind dicht. Antibiotika muss nun her halten, es passt mir nicht wirklich, aber so , in diesem Zustand kann ich kaum noch etwas machen.