Stefanies Anamese

Hellau

 

 

Stefanie Betzel


geb. 20.07.1985

evangelisch, getauft und konfirmiert

 

Pflegestufe II


Down-Syndrom mittlerer Auswirkungsgrad

Krankenhausaufenthalte nur nach der Geburt - Berichte können bei Bedarf eingesehen werden. Es ging unter anderem auch um leichte Herzgeräusche, die sich aber verwachsen haben bisw zur Einshulung und um Gelbsucht.

 

Krankheiten


Im Alter von 2 Jahren Salmonellen, nach einem heimlichen Ausflug in den Hühnerstall.

 

Ansonsten war Steffi bis auf wenige Erkältungen, Harnwegsinfekte, Pilzerkrankungen in der Achselhöhle und im Vaginalbereich (dies sollte regelmäßig kontrolliert werden), immer sehr gesund. Sie hat wenig in Kita und Schule fehlen müssen. Kurz nach Eintritt in die WfB hatte sie einen Magen Darm Infekt, der sie für eine Woche außer Gefecht gesetzt hat, kurz darauf noch eine sehr starke Erkältung.


Ihre erste Zahnfüllung brauchte Steffi 2003. Sie hat die Behandlung ohne Probleme über sich ergehen lassen.

Da Steffi immer noch Milchzähne hat, sieht Ihr Gebiss wie ein kleiner Reißwolf aus, da sie eine Zahnspange nicht akzeptieren würde, haben wir sie damit auch in Ruhe gelassen.


Röntgenaufnahmen des Kiefers zeigten, dass teilweise keine Neuanlage der Zähne vorhanden ist.

Bei erneuter Untersuchung mit Röntgen stellte sich heraus, dass bei Steffi, jetzt im Alter von 20 Jahren die eigentliche Backenzähne am Kommen sind. In diesem Quartal in 2005, mussten zwei Milchzähne gezogen werden.


Regelmäßige Medikamente waren nie nötig.


Vor und während der Monatsblutung , die nicht so ganz regelmäßig kommt, klagt Steffi oft über Unterleibsschmerzen und Kopfweh. Kamillentee und Wärmflasche lindern das Problem, ab und an bekommt Steffi ein Kopfschmerztablette.

Ab und an bekommt Steffi eine Schweißdrüsenentzündung unter der rechten Achselhöhle. Bislang ging die Entzündung mit einem entsprechenden Antibiotika - Ciprofloxacin STADA 500mg und mit Umschlägen mit Zugsalbe - ohne Op wieder zurück.

 

Bitte kein Deo einsetzen!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!


Über Rückenschmerzen im Nacken und Hüftbereich klagt Steffi des öfteren, wenn sie sich nicht ausreichend mit Abwechslung bewegen konnte oder wollte. Es ist leider nicht möglich, Stefanie verständlih zu machen, wie wichtig Bewegung für die Gesundheit ist.


Gesichtshaut und Hände bedürfen guter Pflege, da dort die Haut  sehr rauh und spröde ist. Normalerweise cremt Steffi sich selber mit Nivea, guter Handcreme oder Melkfett ein, wenn diese Cremes von ihr frei erreichbar sind und zur Verfügung stehen.

 

Medkamente ab 2008

 

Zinkorotat 20                     1   1    1   0

 

Allergien

 

Erhöhte Vorsicht ist bei Sonne geboten.

Erdbeeren - nach dem Verzehr kommt es manchmal zu Ausschlägen im Ellenbogeninnenbereich und an den Innenseiten der Oberschenkel. Einfach nur Quark oder Multilind aufbringen, bringen hier Linderung.


Der Einsatz von Deo hat leider die Bildung von schmerzhaften Schweißdrüsenabzessen gefördert, also bitte Steffi lieber öfters Duschen oder Baden lassen, bevor ihre Poren verstopft werden.


Über den Winter kommt Steffi immer gut mit Zink hochdosiert, Vitamin C, ACC 600 und Mucosolvansaft.

 


Kinderkrankheiten

 

Windpocken

 

 

Kurzbiographie

 

Stefanie wurde am 20.7.1985 in Helmstedt geboren, kam nach kurzen Klinikaufenthalt in ein Kinderheim. Von dort wurde sie von uns im Alter von drei Monaten abgeholt und als Adoptivkind freudig in die Familie aufgenommen.


Bis zum Alter von vier Jahren haben wir die Frühförderung der Lebenshilfe in Anspruch genommen, bis zur Einschulung 1992, besuchte Steffi eine integrative Kindertagesstätte.


Ab 1992 besuhte Steffi eine kleine, sehr gute Schule für Geistig Behinderte in Nortorf Schleswig Holstein, ab 2002 dann die August Hermann Werner Schule in Markgröningen.


Ab 1.9.2005 war Stefanie eine  begeisterte Mitarbeiterin der WfB Markgröningen im Berufsbildungsbereich ab 2007 arbeitet Steffi fest in einer Werkstattgruppe  und dort ist beliebt und bis heute traten keinerlei Probleme auf.


Meist hatte Steffi das große Glück, Erzieher und Lehrerinnen zu haben, die ihr wirklich sehr positiv zugetan waren und sich sehr für ihre Förderung eingesetzt haben.


Steffi ist im ländlichen Bereich aufgewachsen, mit vielen Tieren und sehr großer Freiheit. Sie konnte alles entdecken und ausprobieren was sie wollte und ihrem Naturell entsprach, zu ihrem Schutz haben, als Steffi im Alter von zwei Jahren frei laufen konnte, hintereinander zwei Zdler- ISB ihren Dienst bei uns abgeleistet, damit Steffi sich wirklich frei entfalten konnte ohne sich zu gefährden.


1987 kam Martin (schwerst mehrfach behindert) als Dauerpflegekind zu uns und die beiden Geschwister haben eine sehr enge Beziehung aufgebaut, die auch dringend erhalten werden sollte.


Ricky, der große Bruder (lebt und arbeitet in Aschau/Rosenheim) wurde 1976 geboren und besucht uns ca. alle zwei Monate. Auch diese Beziehung ist sehr liebevoll und wird weiterhin Bestand haben. Ricky wird die Vormundschaft übernehmen, wenn wir Eltern nicht mehr in der Lage sind, sie im vollem Umfang auszufüllen.


Den berufsbedingten Umzug von Schleswig-Holstein nach Tamm,(die Dienststelle des Stiefvaters wurde aufgelöst) hat Steffi nur sehr schwer verkraftet. Sie wurde entwurzelt und reagierte mit Trotz und Rückzug, wie es bei Veränderungen bei ihr üblich ist, nur hielt diese Phase recht lange an.


Nach zwei Jahren begann sie endlich, sich einzuleben und das Neue auf sich wirken zu lassen. (Aber mir, der Mama ging es auch nicht gut nach diesem Umzug, wahrscheinlich konnte ich Steffi in dieser Zeit auch nicht wirklich helfen).


Den Eintritt in das Berufsleben- WfB Markgröningen- 2005, hat sie sehr gut verkraftet. Morgendliche Diskussionen, dass sie mit Martin zur Schule fahren will, und dass sie Schwierigkeiten hatte, 45 Minuten eher, schon zu 7.15 Uhr fertig zu sein zum Gehen, sind nun im März 2006 so gut wie verschwunden.

 

 

Wach sein und schlafen

 

Stefanie steht sofort auf, wenn sie morgens um 5.30 Uhr geweckt wird, muss dann aufgefordert werden, ins Bad zu gehen und sich fertig zu machen, Kontrolle in diesem Bereich kann nie schaden, da sie gerne, was Hygiene anbelangt, schummelt.


Von zu Hause ist sie es gewohnt, abends gegen 20 Uhr, freiwillig mit ihrem Bruder schlafen zu gehen, bleibt sie länger wach, kann sie recht mürrisch werden, da sie übermüdet ist.

Stefanie benötigt nachts eine Inkontinenzeinlage, und eine große Mollicare oder Uriplus Bettauflage, da sie sehr fest schläft und selten aufwacht, um zur Toilette zu gehen.


Wird sie dazu 2x nachts aufgeweckt, kann es passieren, dass sie nicht wieder einschläft und dann tagsüber nicht wirklich aufmerksam ihr Tagespensum bewältigen kann.


Steffi redet und brummelt im Schlaf, diese Geräusche sind aber keine Schmerzäußerungen.


Wenn die Einlage ausgelaufen ist, vertuscht Steffi immer gerne das Problem und deckt ihr Bett komplett mit der Zudecke ab. Regelmäßige Kontrolle ist hier unbedingt nötig.

 

 

Sich bewegen


Stefanie kann sich im allgemeinen sehr gut bewegen, hat aber dazu nicht immer Lust. Körperliche Einschränkungen gibt es dahingehend, da ihre Füße sehr klein sind(Gr. 34) und die Fußzehen etwas verwachsen sind. Dies hat Auswirkungen auf Steffis Gangsicherheit. Die Feinmotorik ist nicht so ausgeprägt, wie sie sein sollte, da Steffis Hände die übliche, kurze Form der Hände haben, die bei Menschen mit Down Syndrom typisch ist.


Treppen läuft sie meist im Nachstellschritt, da sie hier immer noch unsicher ist. Enge, gewendelte Treppen zu benutzen, vermeidet Steffi, wenn es ihr möglich ist.


Im Rahmen der Lebenshilfe Freizeitangebote in Ludwigsburg hat Steffi, meist begeistert, an Gymnastikkursen, Tanzkursen, Wochenendeinzelangeboten und Schlafwochenenden teilgenommen.


Schwimmunterricht wurde in der Schule 1x wöchentlich angeboten und von Steffi sehr, sehr gerne angenommen, ebenso wie der Besuch des Tammer Lehrschwimmbeckens 1x pro Woche in Begleitung von Mama.


Sie kann in stehtiefen Wasser sehr gut schwimmen und tauchen, ob sie es auch im tiefen Wasser sicher könnte, haben wir noch nicht ausprobiert.


In ein Bewegungsspiel einbezogen, kann Steffi sehr aktiv und fröhlich sein.


In der Schule hat Steffi rollende Mobilität durch einen Erwachsenenroller, der ihr gehört, und leihweise ein Therapiedreirad. Sie muss noch lernen, Fuß und Handbremse zu benutzen und nicht ihre Schuhe zum Bremsen einzusetzen. Das tragen eines Schutzhelmes wäre erforderlich, Steffi hat bislang alle Modelle irgendwie entsorgt, da sie diese Einschränkung nicht mag.


Eigentlich war unser Ziel, Steffi an ein normales Fahrrad zu gewöhnen. Vielleicht kann dieser Versuch auch innerhalb der Einrichtung vorsichtig gemacht werden, wir würden, wenn dort das Fahren begleitet gefördert werden kann, ein Therapiedreirad für Stefanie anschaffen.


Etwas Sport und Gymnastik innerhalb der Gruppe kann nie schaden.

 


Sich waschen und kleiden

 

Stefanie erledigt diese Belange alleine, braucht aber oft den Hinweis darauf und Kontrolle, vor allem beim Zähneputzen, hierbei ist sie es gewohnt, regelmäßig nach den Mahlzeiten zum Zähneputzen geschickt zu werden.

 

Steffi badet und duscht sehr gerne, wäscht hierbei ihre Haare alleine, wenn sie dazu aufgefordert wird.


Hat Steffi Niveacreme , Handcreme und Melkfett zur freien Verfügung, cremt sie sich oft selbst damit ein, ganz wichtig, weil die Gesichtshaut und ihre Hände, für Down Syndrom typisch, sehr, sehr rauh und spröde sind.


Bei der Auswahl der täglichen Kleidung braucht sie insofern Hilfe, dass ihre Kleidung den Temperaturen entsprechend zusammen gestellt ist, und optisch zusammen passt. Z.B. lange Unterhosen im Winter, Mütze auf, keine dünnen Turnschuhe an usw.


Steffi braucht zu allen Tätigkeiten in diesem Bereich sehr lange Zeit, wird sie aufgefordert sich zu beeilen, wird sie meist störrisch und trotzig.

 

Wir haben Steffi deshalb immer früh genug geweckt, damit sie die Zeit zur Verfügung hatte, die sie braucht.


Da Steffi Reißverschlüsse immer sofort kaputt bekommt, haben wir nur Hosen mit Gummibund, meist Stretchjeans für Steffi gekauft. Die halten dann einige Monate, gehen aber auch irgendwie kaputt.


Bei Jacken versuchen wir auch darauf zu achten, dass Knöpfe und Klettverschlüsse mit daran sind, sowie eine Kapuze.


Da Steffi immer noch, trotz regelmäßigen Trainings, keine Schleifen binden kann, es kommen nur Knoten dabei heraus, haben wir meist Schuhe und Stiefeletten mit Klettverschluss oder Schnallen angeschafft.


Steffi sollte immer freien Zugriff auf Monatshygieneartikel (diese sollte sie auch immer dabei haben) haben, sowie die dicken Einlagen zur Nacht.

 


Essen und trinken

 

Hierbei braucht Steffi keine Hilfe, aber die Kontrolle, dass es nicht ein Zuviel von allem wird und nicht die kalorienstarken und Insulinfördernden Lebensmittel und Getränke in erster Linie aufgenommen werden.


Von Schokolade und Kakao bekommt sie stärkere Verstopfung und Schmerzen beim Stuhlgang, von Cola wird sie überdreht. Alkohol haben wir immer vermieden, dies sollte auch bitte so bleiben.


Am besten trinkt Steffi vor dem zu Bett gehen nichts mehr, da sie nicht aufwacht, wenn ihre Blase entleert werden muss.


Lieblingsessen Spaghetti mit roter Soße und alles, was mit Nudeln auf den Tisch kommt. Kräuterquark mit Pellkartoffeln isst Steffi auch sehr gerne.


Süßigkeiten gab es zu Hause nur nach dem Abendbrot, ein Teil. Ein Extrateil gab es Ausnahmsweise an Festen und zu Feiern. Unsere Kinder hatten immer nur Obst und Gemüse frei zur Verfügung.

 

Steffi trinkt sehr viel, aber sehr oft bekommen wir es nur am Rande mit, da sie auch direkt aus dem Wasserhahn trinkt und beim Zähneputzen und Baden Leitungswasser.

 

In Steffis Frühstücksdose kam immer ein Brot, Apfel, Banane - manchmal Joghurt und Ei. Eine kleine Flasche Apfelschorle oder Mineralwasser, im Sommer zwei Flaschen. Sollte möglichst so bei behalten werden.

 

Nachtrag Mai 2011 zu Stefanies Figur

 

Wie man aus den eingestellten Fotos erkennen kann, war Steffi im Kindesalter immer ein schlankes Wesen, wendig und schnell.

 

Wir haben auf ihre Ernährung sehr geachtet, da wir wusstem. dass Menschen mit DS dazu neigen, sehr füllig zu werden.

 

Steffi hat immer gerne und viel gegessen und so hatte sie immer freien Zugang zu Obst und rohem Gemüse, was ihr auch ausreichte.

 

Als Steffi in die Pubertät kam, begann ihr schlanker Körper sich zu verändern und besonders Becken und Beine dehnten sich aus. Auch mit angepasster Ernährung ließ sich diese Veränderung leider nicht beeinflussen.

 

So munter und bewegungsfreudig wie Steffi bis zur Pubertät war, so bequemer wurde sie mit dem älter werden.

 

Sie behielt ihre füllige Figur. Erst im Alter von 25 Jahren nahm sie etwa eine Kleidergröße ab.

 

 

 

 

Ausscheiden


Steffi muss jederzeit die Möglichkeit haben, eine Toilette bei Bedarf aufsuchen zu können, das sie sehr häufig zur Toilette spontan gehen muss.


Wie bei vielen Menschen mit Down Syndrom hat Steffi leichte Obstipation, hat aber hierfür nie Medikamente benötigt, wenn sie bei Druckgefühl gleich zur Toilette gehen kann. Sollte bei der Ernährung berücksichtigt werden.


Nachts braucht Steffi unbedingt Inkontinenzeinlagen und eine Uriplus Unterlage, da sich trotz aller Bemühungen des Blasentrainings, für die Nacht keine Erfolge eingestellt haben.


Wenn Steffi ihre Regel hat, die leider ziemlich unpünktlich kommt, muss sie erinnert werden, Binden zu nehmen und ihr auch immer ausreichend Binden und Beutel zum Entsorgen, und Ersatzschlüpfer mit gegeben werden.


Binden, sowie ihre Einlagen für die Nacht ,sollte Steffi immer in Nähe der Toilette zur Verfügung haben.


Nach Benutzen der Toilette und vor Arbeiten in der Küche, wird Steffi immer aufgefordert, sich die Hände zu waschen, da sie dies gerne vergisst. Vor allem auch vor dem Hintergrund, da Steffi beim Toilettengängen immer mit den Händen im Intimbereich und Analbereich zugange ist.


Es ist empfehlenswert, Steffi vor dem verlassen des Hauses zur Toilette zu schicken und bei längeren Unternehmungen, wenn eine Toilette erreichbar ist, Steffi dorthin zu begleiten.


Da Steffis Nase sehr oft läuft, sollte sie immer Papiertaschentücher zur Verfügung haben.

 

 

Körpertemperatur regeln


Hier muss schon ein Auge darauf geworfen werden, dass Steffi sich die passenden Kleidungsstücke aussucht. Sie sucht die Kleidungsteile stets nach ihrem Gefallen aus, nicht nach Zweckmäßigkeit. Es kann auch passieren, dass sie bei kühlen Temperaturen nur im T-Shirt rum laufen will und bei Hitze Winterstiefel anziehen will.

 

 

Atmen


Keine Probleme, keine Hilfe nötig.


Lediglich bei Erkältung , über längere Zeit tägliche Gabe von ACC 600, und Mucosolvansaft, Contramutansaft und pflegendes Nasenspray, damit sich kein Schleim in den Atemwegen fest setzt.

Bei Bedarf Brustbereich und Rücken mit Pinimenthol eincremen, damit schläft Steffi bei Erkältung ganz gut.

 

 

Für Sicherheit sorgen


Dies ist Steffi nur bedingt möglich. Sie ist sehr gutmütig und gutgläubig, würde jeden Menschen bedenkenlos ins Haus lassen und alles weg geben, um das sie gebeten wird.


Mit brennenden Kerzen würde ich sie auch nicht unbedingt alleine lassen, da sie die Gefahren des Feuers nicht richtig einschätzen kann.


Am Herd braucht sie Hilfe und Kontrolle, ganz besonders bei kochend heißen Angelegenheiten.


Das Arbeiten mit scharfen Messern hat öfters zu Verletzungen geführt.

Im Straßenverkehr ist Steffis Aufmerksamkeit vom jeweiligen Tageszustand abhängig. Ich würde sie nicht ohne Begleitung los schicken.


Beim Fahren mit ihrem Erwachsenenroller und einem großen Dreirad ist sie recht waghalsig, am besten nur auf gerader Strecke damit fahren lassen (Ziel ist, dass Steffi in der Lage sein wird, vielleicht ein normales Fahrrad zu fahren).


Da Steffi ein hellhäutiges Kind ist, ist sie auch in der Sonne stärker gefährdet, wie andere Menschen. Hier sollte unbedingt dafür gesorgt werden, dass sie sich besser im Schatten aufhält und einen Sonnenhut trägt.


Glatte Wege werden von Steffi nicht als gefährlich erkannt und so setzt sie sich bei Glatteis und Schnee regelmäßig auf ihr Hinterteil.


Öffentliche Verkehrsmittel sollte Steffi auch nicht alleine benutzen, da sie das Gesamtkonzept nicht verstehen kann und nicht in der Lage ist, um Hilfe zu bitten und Hinweise aufgrund mangelndem Wortverständnisses nicht umsetzen kann.


Bei Ausflügen ist es ratsam, Steffi einen Aufkleber mit Adresse und Handynr. des zuständigen Betreuers auf Pulli oder Jacke zu kleben, damit, falls sie sich verläuft, jemand, der ihre Not sieht, Kontakt erstellen kann.

 

 

Raum und Zeit gestalten - arbeiten und spielen


Würde Steffi völlig in Ruhe gelassen, würde sie sich den ganzen Tag alleine beschäftigen.


Am liebsten malt sie, hört oder schaut Musik-Videos mit der Kelly-Familie, oder sie malt und schaut Zeichentrickfilme. Leichte Lernspiele am PC werden von ihr auch gerne gemacht.


Zur Zeit ist das einfache Regelspiel Bobbycar unser abendlicher Tagesausklang und wird von Steffi auch gefordert.


Sie spielt mit ihrem Bruder Martin und mit unseren Tieren. Wir haben nie ohne Tiere gelebt.


Zur Mitarbeit muss Steffi aufgefordert werden, übernimmt dann auch feste Aufgaben wie Tisch auf und abdecken, Spülmaschine leeren, Hilfestellung geben beim Essen, wenn jemand es nicht alleine kann, saugen, Tisch abwischen, Spielzimmer aufräumen, schmutzige Wäsche zur Waschmaschine bringen, zusammen gelegte Wäsche in Schrank oder Regal legen, Katzen und Hunde füttern, frisches Wasser auffüllen. Hier darf ihr gerne Einiges zugemutet werden und wenn sie tüchtig gelobt wird für das Ergebnis ihrer Leistung, arbeitet Steffi gerne umsichtig und freiwillig mit.

 

 

Kommunizieren


Steffi muss ihre Mitmenschen etwas kennen um von sich aus Kontakt auf zu nehmen.

Ihr passives Wortverständnis ist nicht so sehr groß, hier im Ländle hat sie auch Probleme, den schwäbischen Dialekt zu verstehen, da sie es von Hause aus gewohnt ist, Hochdeutsch zu reden, bzw. ein wenig norddeutschen Dialekt.


Wird sie angesprochen oder etwas gefragt, nickt sie meist nur, egal ob sie die Ansprache verstanden hat oder nicht. Hierauf muss geachtet werden, damit es keine Missverständnisse gibt.


Wenn sie sich auf neue Mitmenschen eingestellt hat, versucht sie auch, diese zu verstehen. Manchmal muss man ihr praktisch zeigen oder vorführen, was gemeint ist, damit sie dann die passenden Worte dazu abspeichern kann.


Meist wartet Steffi, bis sie angesprochen oder aufgefordert wird, sind Menschen, Orte und Situationen bekannt, nimmt sie den Kontakt auch von sich aus auf.


In neuen Situationen braucht Steffi immer liebevolle Assistenz.


Steffi kann einige wenige Buchstaben und Worte lesen und auf Verlangen ihren Namen schreiben.


Zu Hause hat sie immer wieder mit Mama den Kalender angesehen, die besonderen Ereignisse waren immer so gekennzeichnet, dass Steffi sie zuordnen konnte. Dann wurden immer die Tage oder Wochen gezählt, bis eines dieser Ereignisse statt fand.


Es ist sinnvoll mit ihr zu reden indem klare, kurze Sätze angewendet werden und möglichst auch mit Blickkontakt.


Einkauflisten wurden in der Schule, sowie auch zu Hause entweder mit gezeichneten oder aufgeklebten Bildern erstellt. Steffi hat es schon in der Kita gelernt, sich an üblichen Symbolen, und an Farben zu orientieren.


Steffis Gehör und Sehkraft sind, bis jetzt noch, zu 100% in Ordnung.


Wenn Steffi sich verweigert und bockt, will sie meist etwas nicht oder es ist ihr so fremd, dass sie so ihre Hilflosigkeit demonstriert. Mit gutem Zureden und Fröhlichkeit und in den Arm nehmen, erreicht man bei Steffi sehr viel.


Steffi kann verbal sehr Vieles sinngemäß äußern, da aber erhebliche Dyslalien in vielen Worten auftauchen, bedarf es schon eines genaueren Zuhörens und kennen ihrer Art zu sprechen.

 


Orientierung


Steffi orientiert sich teilweise an der Uhr, sie kann aber meist nur volle Stunden erkennen und an ihrem Hungergefühl, dass immer pünktlich gegen 8 Uhr, 12 Uhr und 17 Uhr bescheid sagt in ihrem Bauch.


Morgens, Mittags Abends kann sie einordnen, sowie die Wochentage. Mag sie aber etwas Regelmäßiges an einem Wochentag nicht, geht sie im Köpfchen einfach einen Tag weiter.


Diverse Fernsehsendungen im Kika oder Super RTL hat sie zeitmäßig verinnerlicht und fragt nach ihnen.


Monate und Jahre sind zu abstrakt für ihr Köpfchen.


In bekannter Umgebung lernt Steffi sich sehr schnell, recht gut zurecht zu finden. Es ist allerdings nicht möglich und für Steffi auch sehr gefährlich, sie zum Beispiel in Markgröningen in einen Bus zu setzen und nach Ludwigsburg zum Bahnhof fahren zu lassen.


Steffi sollte innerhalb der Einrichtung mit einer langen Leine geführt werden und außerhalb mit einer Gruppe oder Begleitung- die ihr bekannt ist- , der Freiraum so gegeben werden, dass jederzeit korrigierend eingegriffen werden kann, falls etwas aus dem Ruder laufen sollte.


Steffi muss noch immer lernen, dass ein gewisses Maß an Ordnung notwendig ist, um alles wieder zu finden.


Ein gleichmäßiger Tages und Wochenablauf hilft Steffi selbstständig sein zu können.

 

 

Frau, Mann sein


Den Unterschied kennt Steffi sehr genau, sie hatte auch schon Freundschaften zu jungen Männern, die sehr liebevoll und fröhlich verliefen, aber bis jetzt ohne die letzte Intimität.


Würde sie nun einen Freund finden, sollte sie vielleicht doch besser die Pille nehmen oder die Dreimonatsspritze bekommen, es sollte zumindest beobachtet werden. Sollte es dennoch zu einer Schwangerschaft kommen, soll Steffi das Kind austragen dürfen und wir Eltern würden unser Enkelkind als Pflegekind aufnehmen, und Steffi durch die Schwangerschaft und bei der Geburt und dem Mutter sein, begleiten.


Über eine Abtreibung soll bitte nicht nach gedacht werden.

Steffi kann ihre Gefühle äußern, wer Steffi etwas länger kennt, kann auch ihre diesbezügliche Körpersprache deuten, die nicht sehr kompliziert ist.


Trotz dem Wissen, dass Steffi eine Frau ist, mag sie nicht so gerne Röcke oder Kleider anziehen, sie fühlt sich in Hosen am wohlsten - höchstens wenn es mal ganz heiß im Sommer sein sollte, trägt Steffi freiwillig ein Kleidchen.


Modische Frisuren, mit denen Steffi netter aussehen würde, haben sich als unpraktisch erwiesen, da Steffi das Kämmen am Hinterkopf nicht alleine durchführt und wenn wir es machen müssen, gibt es oft großes Geschrei und Verweigern.

Friseurbesuch oder Haare schneiden sollte möglichst alle 3-4 Wochen mit eingeplant werden, damit sie auch gepflegt aussieht. Solange wir es können, werden wir uns darum kümmern.


Das Frauen und weibliche Tiere Mütter werden können, ist Steffi auch geläufig, sie hat es immer bewusst wahr genommen, wenn im Bekanntenkreis Nachwuchs kam und bei unseren Tieren, war sie öfters dabei, wenn Ziegen, Hunde, Katzen auf die Welt gekommen sind, ein Ponybaby hat sie sofort nach der Geburt kennen gelernt und mit versorgt.


Sie geht mit kleinen, jungen Lebewesen sehr, sehr liebevoll und behutsam um, nur das Füttern sollte beobachtet werde, da Steffi immer zuviel Futter geben möchte und hierbei auch durchaus trickreich sein kann, im verstecken und bunkern von Futtervorräten.

 


Sinn finden, im Werden, Sein, vergehen


Auf ihre ganz individuelle Art kommt Steffi auch mit diesem Thema in Berührung.


So wie, sie mit Lebewesen umgehen kann, hat sie für sich schon einen Lebenssinn gefunden. Meist ist Steffi nett, hilfsbereit und zärtlich. Sie ist auf die Welt gekommen, um Liebe zu geben und zu empfangen.


Es ist Steffi bewusst, dass jedes Lebewesen einmal sterben, gehen wird und dass es Veränderungen an Körper und Geist gibt.


So wie wir es bis jetzt mit ihr erlebt haben, ist es für sie okay, wenn es dann soweit ist. Steffi trauert nur kurz und wendet sich dann den Lebenden zu, so als ob sie spüren könnte, dass sie für Verstorbene nichts mehr tun kann und die Verstorbenen nichts mehr für sie.

 

 

Besondere Wünsche


Dass Steffi und Martin in einer Einrichtung, vielleicht auch Gruppe, oder benachbarten Gruppe miteinander leben können. Sie brauchen sich gegenseitig und machen es so auch Betreuern und Pflegern einfacher, da sie sich auch umeinander kümmern und helfen. Wenn wir nicht mehr das sein werden, haben die Beiden nur noch sich als vertraute Familie.


Dass Menschen, die beruflich mit ihnen zu tun haben, sie so annehmen können, wie sie sind und das richtige Gespür für sie entwickeln und nicht alles mit der pädagogischen Brille anschauen.


Wirkliche, liebevolle Zuwendung wäre ein schönes Geschenk und würde uns Eltern erleichtern, die eigene Veränderung im alt werden und das Gehen ohne Angst um die Kinder annehmen zu können.


Alkohol und Nikotin sollten auch weiterhin in ihrem Leben keinen Raum finden.


Steffi ist ein Mensch, der nie in der Lage sein wird, die Verantwortung für sich selber zu 100% übernehmen zu können. Wir wünschen uns für unsere Tochter einen glücklichen, liebevoll behüteten Lebensweg.


Sollte Steffi in die Finalphase kommen, wollen wir benachrichtigt werden und bei ihr sein.

 

Tagesplan Stefanie Betzel

 

so sah Stefanies Tagesplan während der Schulzeit aus und so wurde auch das Pflegetagebucg für die MDK Begutachtung geführt.

 

5.30

wecken Schlafzimmer OG Steffi will nicht aufstehen, braucht Aufforderung

Begleitung die Treppe zu EG Badezimmer

Hilfe bei Grundpflege am Becken und Anleitung es selber zu machen

Entfernen der Einlage in den Mülleimer

Kontrolle Toilettengang, den sie freiwillig am Morgen nicht machen will

Intimpflege( eincremen mit Anleitung geben., Binde

Kleidung anreichen

Kontrolle ob richtig angekleidet wird

Dauert alles recht lange, da Steffi morgens oft sehr bockig ist

Vor und Nachbereitung

Kleider zurecht legen

Pflegemittel zurecht legen

Becken /Toilette reinigen

Meist Bett frisch beziehen, da Einlage ausläuft

Lüften

Müll zu Tonne bringen

 

6.15

Frühstück bereiten

Kontrolle und Anleitung

Medikamentengabe ACC 60, Muccosolvansaft, Zink

 

6.45

Toilettengang/ Kontrolle

Hände waschen/ eincremen/ Kontrolle

Zähne putzen/ Mundpflege Kontrolle

 

7.00

Kämmen Übernahme, Steffi wehrt sich und schreit

Ankleiden Hilfe und Anleitung

Rucksack packen

 

7.15.

Steffi zum Tor bringen

Fahrdienst kommt

 

 

 

9.15 Wäschepflege 1 Maschine nur für Steffi pro Tag

Hausreinigung

Aufräumen

Einkaufen

2 Std.

 

Mo-Do. 16.45 zu Hause, Fr. 14.30

 

16.45

Kontrolle Toilette/ Binde

Intimpflege /eincremen

Hände waschen eincremen

Reichen von kleiner Mahlzeit/Getränken/Obst

 

Einkäufe/Termine/Lebenshilfe

 

18.00

Abendbrot bereiten

Anleitung

 

19.00

Spiele/ Fernsehen

Schwimmbad

 

21.00

nach oben schicken

Baden/ Haare waschen Kontrolle

abtrocknen/fönen Kontrolle

ankleiden Kontrolle

Nachteinlage Kontrolle

zu Bett schicken

Kontrolle ob Unterlage im Bett liegt

 

23.00

wecken, zur Toilette begleiten

nasse Einlage in Mülleimer

neue Nachteinlage geben

zum Bett begleiten

Kontrolle, ob sie wieder einschläft und nicht rum wandert

 

5.30

 

wecken

 

 

Sa/So/Feier/Ferien

 

Mehr Mahlzeiten

Mehr Anleitung

Kontrolle, dass sie das Grundstück nicht verlässt

 

Ca. 14 Krankheitstage jährlich